Frage an Gunter Thiele von William S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Thiele,
die Bundes CDU schließt eine Kooperation mit der AFD aus. In mehreren Städten existiert aber de facto eine Zusammenarbeit. Auch in Sachsen scheint die CDU nicht abgeneigt (Programm von Patzelt, der die AFD mag, Andeutungen von Kretschmer, etc.). Können Sie eine Zusammenarbeit kategorisch ausschließen und wenn ja, warum?
Sehr geehrter Herr S.,
wenn ich in den sächsischen Landtag gewählt werde, werde ich mich gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD einsetzen, und zwar aus inhaltlichen und personellen Gründen. Ich halte die AfD für keine verlässliche politische Kraft und die Personen ebenfalls nicht. Diese Aussage basiert auf den Erfahrungen meiner Stadtratsarbeit in den letzten fünf Jahren, in denen ich das politische Agieren der AfD erlebt habe. Die AfD-Kollegen kamen zu spät oder gar nicht zu den Sitzungen und wenn sie da waren, waren sie nicht vorbereitet. Da ich auch einige AfD-Kandidaten für den Landtag kenne, weiß ich, dass die politische Arbeit dann im Landtag nicht besser wird. Insofern schließe ich eine Zusammenarbeit mit der AfD wie gesagt aus.
Die Bemerkung auf Andeutungen von Ministerpräsident Kretschmer verstehe ich ehrlich gesagt nicht, denn Herr Kretschmer erklärt immer wieder eindeutig, dass er eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließt. Auch ist Herr Patzelt kein Freund der AfD, er analysiert nur unvoreingenommen und spricht auch unangenehme Tatsachen offen an, ohne oberlehrerhaft und mit der Moralkeule Meinungsbilder vorzugeben. Insofern teile ich Ihre Einschätzungen zu Herrn Ministerpräsident Kretschmer und Herrn Prof. Patzelt nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Gunter Thiele