Frage an Gunnar Wegener von Alf-Rico D. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Wegener,
die Verkehrsinfrastruktur im Hamburger Raum (Deckelung A7, Erneuerung Aufständerungen der A7 bei Moorburg, Brückensanierung A7 bei Heimfeld/B7 ab 2014 bis ca. 2030) wird auch uns in der Unterelberegion erheblich beeinträchtigen; die Fähre Glückstadt-Wischhafen ist bereits heute an Ihrer Leistungsgrenze angekommen. Die Realisierung der gelanten A20 mit Tunnel bei Drochtersen ist sowohl zeitlich als auch finanziell noch gar nicht abzusehen.
Seit zwei(!) Jahren wird daher die Möglichkeit zur Wiederaufnahme des Fährverkehrs Cuxhaven-Brunsbüttel diskutiert, zuletzt offenbar gestern in Hannover zwischen den zuständigen Ministerien aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Sie werden aus Ihrer Tätigkeit in der hiesigen Kommunalpolitik die Ergebnisse der (mit öffentlichen Mitteln erstellten) "Verkehrsuntersuchung zur Fährverbindung Cuxhaven-Brunsbüttel" kennen, wonach der Bedarf an einer solchen Verbindung besteht.
Seit einigen Wochen steht offenbar eine kompetente und "potente" Reederei bereit, mit eigenen Schiffen diese Linie zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven ab 2014 zu betreiben (ohne öffentliche Mittel). Geeignet scheint aus deren Sicht jedoch nicht der Anleger "Steubenhöft", sondern nur ein Anleger "Groden" (Grund: je weiter östlich in Richtung Brunsbüttel,desto kürzer die Strecke und damit wirtschaftlicher und kostengünstiger für den Nutzer).
Die Alternative könnte sein: wenn nur "Steubenhöft" zur Verfügung gestellt wird,gibt es keine Fährverbindung oder es müssten öffentliche Mittel für deren Betrieb bereitgestellt werden, was kaum jemand kann oder will.
Frage:
Wie stehen Sie zu dieser Fährverbindung, wie gedenken Sie diese im Falle Ihrer Wahl in den Deutschen Bundestagzu unterstützen?
Hinweis:
1.Das "Problem Anleger" besteht nur auf niedersächsichem/Cuxhavener Gebiet.
In Brunsbüttel ist der Anleger vorhanden und einsetzbar.
2."Offshore" ist nicht alles für Cuxhaven, kann und darf es nicht sein!
Mit freundlichen Grüßen
Denck
Sehr geehrter Herr Denck,
vielen Dank für Ihre Frage zu dem auch für mich wichtigen Thema der Elbfährenverbindung für Brunsbüttel und Cuxhaven.
Genauso wie MdL Uwe Santjer finde ich, dass eine Elbfähre zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel notwendiger denn je ist. Seit längerem führt Herr Santjer Gespräche mit den Verantwortlichen in Brunsbüttel und interessierten Reedern. Wie sie richtig bemerkt haben, fand am Mittwoch ein erstes Gespräch im Verkehrsministerium mit Staatssekretärin Daniela Behrens und Vertretern aus Schleswig-Holstein statt. Hier wurde erörtert, dass sich die niedersächsische Landesregierung eine Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel wünscht. Bis Ende des Jahres soll dazu eine Studie erstellt werden, mit der entstehende Kosten und Realisierungschancen einer Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel ermittelt werden (Transportkosten-Vergleichs-Analyse). Auf Basis der neuen Studie können dann von interessierten Unternehmen valide Angebote erarbeitet werden.
Staatssekretärin Behrens signalisierte außerdem die Bereitschaft des Landes Niedersachsen, sich bei Bedarf finanziell zu engagieren. Die Landesregierung kann sich vorstellen, die Ertüchtigung eines entsprechenden Fähranlegers in Cuxhaven zu unterstützen. Auch seien Mittel aus der Schiffbau-Innovationsförderung des Bundes für die Entwicklung einer Fähre für die besonderen Erfordernisse dieser Verbindung vorstellbar.
Zu ihrer Frage über den idealen Standort des Anlegers, möchte ich dieses zunächst der Transportkosten-Vergleichs-Analyse überlassen. Aus meiner Sicht sprechen auch Argumente für einen innenstadtnahen Standort, gerade in Bezug auf nichtkommerzielle Nutzung der Fährbindung. Die Thematik wird sicherlich im Rahmen der Kostenthematik von den Reedern diskutiert werden. Eine Festlegung zum jetzigen Zeitpunkt halte ich für kontraproduktiv für die weiteren Planungen.
Als Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Cuxland, Kehdingen und Oste werde ich mich unterstützend für die Realisierung der Rahmenbedingungen einsetzen, so zum Beispiel für die Einbringung der bereits erwähnten Mitteln aus der Schiffbau-Innovationsförderung des Bundes. Ebenso wie Herr Santjer, aber auch vor Ort im Rat der Stadt Cuxhaven, werde ich versuchen, die notwendigen Rahmenbedingen zu ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gunnar Wegener