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Guido Westerwelle
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Frage von Christoph A. •

Frage an Guido Westerwelle von Christoph A. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,

nächste Woche am Mittwoch werden sich Spitzenvertreter der Wirtschaft und sog. Fachleute mit der Bundesregierung treffen. Als Jungunternehmer frage ich mich, warum Milliarden in marode Strukturen gepumpt werden, Gründer aber gleichzeitig (wenn man nicht gerade ein prestigeträchtiges Förderprogramm erhält, weil nur "langweilige Dienstleistung") durch Bürokratie geknebelt werden. Der Treppenwitz der Geschichte: als "kleiner" Unternehmer darf ich das ganze auch noch bezahlen.
Und wer sind überhaupt die Spitzenvertreter? Mit 5% Beteiligung gewählte IHK Funktionäre?

Mein Eindruck kommt dabei nicht von ungefähr. Aktuell schreiben wir an einem Buch, ein Gründungsratgeber von Gründern für Gründer, der entgegen den sehr abstrakten Büchern von nicht-Gründern am Markt durch die Praxisnähe heraussticht. Wir hatten gar nicht mal die Intention ein Buch zu schreiben, wir haben nur unseren Gründungsprozess mitprotokolliert. Obwohl das Buch noch nicht auf dem Markt ist, haben wir zahlreiche Zuschriften erhalten, Tenor:
die Leute haben Ideen, sie wollen unternehmerisch tätig sein. Meistens wird aber von der Idee Abstand genommen, da man sich den Aufwand nicht antun möchte.

Sind Gründungen also nicht das beste und nachhaltigste Programm, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen? Es würde nicht einmal Geld kosten. Wie wäre es damit? Neugründer bewegen sich mit ihren Unternehmen steuerlich in einem Konkon und werden vom Finanzamt nahezu in Ruhe gelassen (ebenso von GEZ, IHK, etc), stehen sozusagen unter Welpenschutz. Eine Art Kleinunternehmerregelung wie im UStG bis 100.000 € Umsatz? Und wenn das Unternehmen die drei Jahre überlebt hat, wird es gerne mit Steuerzahlungen zum Wohle des Staates beitragen. Drei Jahre lang auf das Kerngeschäft konzentrieren und nicht unter Generalverdacht gestellt werden: das ist der Traum eines Jungunternehmers.

Wäre das nicht mal ein Gedanke, den es lohnt weiterzuverfolgen?
Mit freundliche Grüßen,
Christoph Ahr

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Ahr,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 14. April 2009 und für Ihre Frage.

Ihrer Diagnose zur Behinderung des Mittelstandes durch zu viel Bürokratie stimme ich grundsätzlich zu. Wir Liberale wissen: Deutschland braucht endlich ein mittelstandsfreundliches Klima statt einer DAX-hörigen Politik, die mit Subventionen und Bürgschaften von Konzern zu Konzern und von Branche zu Branche eilt. Wir Liberale wissen: Die Politik muss den Mittelstand als Rückgrat unseres Landes anerkennen und unterstützen. Die FDP ist der Anwalt der Menschen, die durch harte Arbeit, auf eigenes Risiko und mit hoher Verantwortungsbereitschaft für sich und andere erfolgreich sind. Darauf können Sie sich verlassen.

Seien Sie versichert, dass die Freien Demokraten und ich ganz persönlich auch in Zukunft dafür werben werden, dass die Bürokratie in unserem Land abgebaut wird. Zu Ihrer weiteren Information übersende ich Ihnen mit meiner Antwort den Link zur unserer Internetseite „Wir machen es einfacher“ und hoffe, dieses Angebot findet Ihr Interesse.

Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ich setze auf Ihre Unterstützung für unseren Kurs. Ihnen persönlich alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Guido Westerwelle, MdB
Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion
Bundesvorsitzender der FDP