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Frage von Michael K. •

Frage an Guido Westerwelle von Michael K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,

ich würde gerne noch einmal zu der Frage von Herrn Grasekamp zum 13.12.2008 nachhaken.
Es geht dort um Ihre in der Boulevardpresse vertretene Ansicht, dass man Ländern die Entwicklungshilfe streichen sollte, wenn dort Politik ´gegen Homosexuelle´ gemacht würde oder Frauen ´als Menschen zweiter Klasse´ behandelt würden.
Ich halte einen solchen Ansatz ebenfalls für sehr problematisch.
Begründung:
Entwicklungshilfe soll den wirtschaftlich Schwachen dienen, die es sich wie alle Menschen nicht ausgesucht haben, in welchem Land sie geboren werden.
Einstellen der Entwicklungshilfe aufgrund einer vermeintlich oder auch wirklich ´moralisch höheren´ Position würde aber doch gerade den wirtschaftlich Schwachen schaden, die weit überproportional bei den Opfern von menschenrechtsfeindlicher Poltik vertreten sind!
Und eine kulturmoralistische Positionierung wäre zudem, wie ich finde, angesichts der massiven Einzelfallprobleme bei der Integration bildungsferner MigrantInnen wenig überzeugend!
Halten Sie das wirklich für außenpolitische Diplomatie, die Deutschland und den Entwicklungsländern nutzen würde?
Sie geben die Antwort selbst, am
18.12.: Sie schreiben:
´Denn die Erfahrung zeigt, dass Gesellschaften, in denen der Wohlstand steigt, dann auch nach politischer Emanzipation streben.´
Daraus folgt: Gerade die politisch problematischen Länder brauchen materielle Entwicklungshilfe!
Noch kurz zu Ihren Ausführungen bezüglich Frauenrechten:
In Ländern mit Zwangsheirat werden Männer genauso wie Frauen zwangsverheiratet.
Ähnliches gilt für andere schwere Eingriffe.
Diese Themen sind also nicht nur für Frauen problematisch, sondern gleichermaßen für Männer!
Männer sind zudem einseitig Kriegspflichten ausgesetzt, die für Frauen nicht gelten, und sind weltweit wohl öfter als Frauen Opfer staatlicher Willkür.
Kurz: Ich als Wähler würde mich freuen, wenn die FDP das nicht wie die SPD oder die Grünen allzu einseitig darstellen würde!

Mit besten Grüßen
Michael Kanellos

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