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Frage von Hans-Joachim D. •

Frage an Guido Westerwelle von Hans-Joachim D. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,

BMF Steinbrück hat gefordert, die Schweiz in einer Schwarzen Liste aufzunehmen.

So berechtigt das Anliegen auch sein mag,
„Der im Glaskasten Sitzende sollte nicht mit Steinen um sich werfen“.

Die uneingeschränkte Steuerpflicht deutscher Staatsbürger ist gesetzlich nicht geregelt! Liegt die tatsächliche Verantwortung beim deutschen Gesetzgeber? Warum sollten ausländische Steueroasen prüfen, ob Staatsbürger eines anderen Landes dort steuerpflichtig sind?

Folgende, an die Bundesregierung zu richtende Frage wird für angebracht gehalten:

Warum ist nicht jeder deutsche Staatsbürger – unabhängig von seinem (auch ausländischem) Aufenthalts- und Wohnort - grundsätzlich und uneingeschränkt - zur Einkommensteuer in Deutschland verpflichtet?

Wer keine Steuererklärung vor deutschen Finanzbehörden abgibt, hat keinen Anspruch auf Dienstleistungen deutscher (in- und ausländischer) Behörden.
Die Verlängerung eines deutschen Ausweises/Passes könnte von der Steuererklärung vor deutscher Finanzverwaltung abhängig gemacht werden.
Im Ausland entrichtete Steuern könnten bei der Steuerberechnung Berücksichtigung finden , wenn diese Steuern in Deutschland steuerpflichtig wären (Doppelbesteuerung).

In den ausländischen Steueroasen ansässige Deutsche könnten so angeregt werden, ihren Pflichten als deutsche Staatsbürger nachzukommen; BMF hätte für die bisher entgangenen Steuereinkünfte gute Verwendungsmöglichkeiten.

Mit freundlichen Grüßen
J. Deutsch

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Deutsch,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 23. Oktober 2008 und für die Hinweise, die Sie darin geben.

Unter guten Nachbarn sind die von Bundesminister Steinbrück getätigten Aussagen inakzeptabel, denn alles, was die Wirtschaftsbeziehungen belastet, schadet auch unserer eigenen Entwicklung. Natürlich muss man Steuerbetrug wirksam bekämpfen und es gab – gerade mit der Schweiz – dabei große Fortschritte. Aber Herr Steinbrück glaubt offenbar, es müsse die ganze Welt am deutschen Steuersystem genesen. Das halte ich für groben Unfug.

Seien Sie versichert, dass die Freien Demokraten und ich ganz persönlich auch in Zukunft konsequent für ein einfacheres, niedrigeres und gerechteres Steuersystem werben werden: Gerade jetzt, wo das Wirtschaftswachstum in Deutschland abnimmt, müssen die Steuern und Abgaben sinken, um vorhandene Arbeitsplätze zu sichern und das Entstehen neuer zu ermöglichen. Für diesen Kurs setze ich auf Ihre Unterstützung.

Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift und Ihre Anregung. Ihnen persönlich alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Guido Westerwelle, MdB