Frage an Guido Westerwelle von Rose W. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Westerwelle,
ich (65) sorge selbst für mein Alter vor und halte Aktien von DAX-Firmen.
Meine Anlagen haben sich heute auf die Hälfte ihres vorherigen Wertes reduziert.
Nun höre ich von unserem Fin.Min., daß den Unternehmen, die sich vom Staat Geld leihen bzw. Bürgschaften sichern wollen, Dividendenausschüttungen untersagt werden sollen.
Wahrscheinlich hat man die an der Finanzkrise unbeteiligten Kleinaktionäre vergessen, denn wir Kleinaktionäre haben in der Zwischenzeit einen großen Teil des von uns erarbeiteten Vermögens verloren.
Aktionäre hätten bei frühzeitigem Bekanntwerden der Absicht ihre Papiere umgehend verkauft. Da der Finanzminister einen tiefen Einblick in das Finanzgeschehen haben sollte, hätte man erwarten können, daß man diese Absichten bereits vor einem Jahr ankündigt, denn dann wäre der Verlust nicht so immens. Da die DAX-Konzerne in der Vergangenheit aber gute Dividenden ausschütteten, hält man diese Papiere weiterhin in der Erwartung, dass sich die Kurse bald wieder erholen und man in der Zwischenzeit ja in den Genuß der Dividenden käme.
3. Der Kleinaktionär wird also gleich viermal bestraft: Kursverluste, keine Dividenden, mögliche Spekulationssteuer. Hinzu kommt, dass man die in 2008 realisierten Verluste nicht mit den Gewinnen in der Steuererklärung 2007 verrechnen kann, sondern auch noch hohe Einkommensteuervorauszahlungen bis zur Abgabe der Erklärung für 2008 vierteljährlich zahlen muß.
Sollte es so kommen, daß Dividendenausschüttungen verboten werden, werden die meisten Kleinaktionäre aus dem Markt aussteigen. Sagte man nicht immer, daß der Deutsche sich für Wirtschaft und Finanzen interessieren solle?
Bitte, teilen Sie mir mit, wie Sie zu diesem Thema stehen!
P.S.: Übrigens halte ich die Erklärung von Dr. Ackermann (DB) für sehr hilfreich, kein Geld/Bürgschaften vom Staat anzufordern, denn das hieße, daß auch weiterhin Dividenden fließen.