Frage an Guido Westerwelle von Klaus S. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Dr. Guido Westerwelle,
immer diese neidvollen Diskusionen wer für welche Tätigkeit wieviel Geld bekommt. Seien es Hartz IV Familien mit 2000 Euro, oder Manager mit 10 Millionen, oder Abgeordnete mit ihren Diäten. Keiner scheint dem anderen sein Leben leben lassen zu wollen.
Viele Politiker schüren noch diese Diskusionen, obwohl sie dem Wohle aller Bürger verpflichtet sind, egal ob jemand keine Lust hat zu arbeiten, oder 10 Millionen im Jahr verdienen.
Mir ist es egal ob jemand keine Lust hat zu arbeiten, oder 10 Millionen verdient. Mein Leben und das meiner Familie zählt für mich und nicht das der anderen.
Ich will nicht vom Staat bevormundet oder gar sanktioniert werden, nur weil ich nicht dem mometanen Idealbild einer politischen Gesinnung entspreche.
Ein Bürgergeld ohne wenn und aber könnte unwürdigen Diskussionen schon einiges an Nahrung nehmen. Ihr Vorschlag zum Bürgergeld ist beim ersten hinsehen eigentlich eine andere Form von Hartz IV, nur anders verpackt. Die Kinder kommen natürlich wieder am schlechtesten weg, mit nur 200 Euro sollen sie belohnt werden, das sie später unsere Renten bezahlen können und ein sich lohnender Produktionsfaktor für unsere Wirtschaft werden sollen.
Und diese Steuerdiskussionen, warum nicht ein einziger Steuersatz für alle?
Ist ja schön, wenn man bis 40.000 keine Steuern zu zahlen braucht, aber was soll man da noch von der Steuer absetzen können? Und diese ganzen Freibeträge, das ist doch auch nur ein hin- und hergeschiebe.
Warum soll man nicht auch Steuern zurückbekommen, wenn man keine bezahlt hat? Ich denke da z.B. an einen fiktiven Steuersatz für Bezieher von Bürgergeld, das würde Arbeit noch attraktiver machen.
Oder statt Verlustvortrag direkte Auszahlung. Das wäre mit einem festen Steuersatz für alle doch machbar, oder?
Sehr geehrter Herr Stalinski,
haben Sie vielen herzlichen Dank für Ihre Nachricht vom 9. Juni 2008 und die Hinweise, die Sie darin geben.
Ich stimme Ihnen zu: Auch ich wende mich gegen die Neidgesellschaft. Was wir brauchen, ist eine neue Anerkennungskultur – ausdrücklich auch für Spitzenleistungen.
Mit meiner Antwort erhalten Sie den Link zum Beschluss „Die gerechte Steuer: Einfach, niedrig und sozial. Das Nettokonzept der FDP“ im Wortlaut und ich hoffe, er findet Ihr Interesse ( http://59.parteitag.fdp.de/files/197/BPT-Nettokonzept.pdf ). Seien Sie versichert, dass die Freien Demokraten und ich ganz persönlich auch in Zukunft massiv für dieses Konzept werben werden. Dabei setze ich auf Ihre Unterstützung für unseren Kurs.
Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Westerwelle, MdB