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Guido Westerwelle
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Frage von Udo R. •

Frage an Guido Westerwelle von Udo R. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Westerwelle,

in Ergänzung zur sehr interessanten und aktuellen Frage von
Bernd Schuster vom 01.04.08 stelle ich die Frage, wann endlich einmal jemand nicht mehr von Milliarden Euro spricht, wenn es um die Bankenkrise und die "dafür zahlende Bevölkerung" geht, sondern von der Wahrheit, dass z.B. 1,8 Milliarden Euro ( spricht sich so leicht aus )

sage und schreibe 1.800 MILLIONEN Euro bedeuten ( vor der Währungsumstellung waren es sogar mal erschreckenderweise 3.600 Millionen Euro !

Nimmt man dann die sich summierenden verbrannten Milliarden-Beträge der

Sachsen-LB - Bayern-LB - IKB Industriekreditbank - Deutsche Bank und viele andere

hinzu, dann fragt man sich frustrierenderweise, was könnte man mit diesem addierten UNGLAUBLICHEN Millionen (oder Milliarden ? ) - Betrag GUTES in der Welt tun, um das unendliche Leid zu lindern oder sogar zu beseitigen ? ?

Hunger - Durst - Krebsforschung - Kriegsfolgen - Schulische Bildung der Ärmsten - Krankenhaus-Aufbau - Kinderschutz vor Mißbrauch usw.

Aber nein, dafür haben die Politiker und Wirtschaftsverantwortlichen kein Geld..., für die Krebsforschung muss die allgemeine Bevölkerung noch spenden...

Das alles ist unhaltbar. Wann werden Sie sich als PROMINENTER Politiker endlich engagieren ? Sprechen Sie als an der Front stehende Politiker dieses Dilemma endlich bei Ihren Politiker-Kollegen intensiv an.

Alle Politiker brauchen sich überhaupt nicht wundern, wenn die allgemeine Bevölkerung mehr als wahlmüde ist; wenn es so weitergeht, wie zur Zeit, werden die Arrivierten Parteien immer weniger Anhänger und Wähler haben; dann geht Deutschland ganz bergab.

Mir ist gleichzeitig aufgefallen, dass Sie aktuelle, wichtige Fragen schon lange nicht mehr beantwortet haben. Liegt es am Zeitdruck ?

Viele Grüsse aus Wickede von Udo Röseler

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Röseler,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage vom 5. April 2008.

Die Krise um die Industriebank IKB belegt eindrucksvoll, dass Staatswirtschaft und Staatsbanken schlechter sind als Marktwirtschaft. Der Vorgang macht allen deutlich: Die Politik sollte die Finger von den Banken lassen, denn am Ende sind die Steuerzahler in Deutschland, die für Fehlentscheidungen gerade stehen müssen. Seien Sie versichert, dass die Freien Demokraten und ich ganz persönlich dagegen auch in Zukunft Widerstand leisten werden.

Vor Ort ist nun ein effektives Krisenmanagement der Banken gefragt. Für uns Liberale gilt grundsätzlich: Wir werden keine Politik unterstützen, die die Gewinne Einzelnen überlässt und die Verluste auf die Steuerzahler abwälzt. Die Mitte unserer Gesellschaft zahlt ohnehin den Großteil der Steuern und Abgaben, die in unserem Land erhoben werden. Die FDP wird sich gegen weitere Belastungen dieser Mitte entschieden wehren. Dabei setze ich auf Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Guido Westerwelle, MdB