Frage an Guido Westerwelle von Andreas B. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Westerwelle,
Meine Frage betrifft die steuerliche Behandlung von sogenannten Spin-offs bei Kapitalgesellschaften.
Und zwar wird dort meist ein Unternehmensteil abgespalten und an die Aktionäre verteilt oder an die Börse gebracht usw.was Sie wohl selbst wissen.
Nun will mir nicht in den Kopf,warum...
1.aus einem Unternehmen mit einem gewissen Marktwert, 2 oder mehr Unternehmen werden,die abzüglich der steuerlichen Belastung durch das BMF weniger wert sein sollen für den Eigentümer bzw.Aktionär.
2.Warum solch ein Spin-off rechtlich als Dividende behandelt wird.In der wissenschaftlichen Theorie lernt man,dass eine Dividende eine Gewinnausschüttung darstellt, die meist aus dem CF bezahlt wird.
Ein Spin-off hat meiner Meinung nach nichts mit CF zu tun,oder?
Die nächste Frage betrifft die Riester Rente.
Ich habe mir auch mal solch einen ""Rister-Plan" erstellen lassen um zu schauen inwieweit ich von der Finanzindustrie abgezockt werde,und siehe da,natürlich wurden die Kosten erst zum schluss erwähnt.
Meine Frage:
1.Warum begünstigt die Politik solch eine Pseudorente,bei der der Zinseszinslauf erst nach der kompletten Kostendeckung für die Finanzindustrie beginnt?
Was dann wiederrum implizieren müsste dass der Zinseszinslauf,der erst nach 5-7 Jahren beginnt,nicht effektiv ist?
Und durch die ca.150€ Prämie des Staates(die im übrigen sehr lächerlich ist) muss an anderer Stelle eingespart werden wobei wir beim Thema Abgeltungssteuer wären.
D.h.Wer effektiv und effizient mit Aktien(der günstigsten und effektivsten Form) spart wird bestraft während ineffiziente Finanzprodukte,bei denen die Fonds-und Finanzindustrie das große Geld macht, begünstigt wird?
nichts für ungut und mit freundlichem Gruss
Sehr geehrter Herr Bahler,
Ihre Frage vom 7. April 2008 habe ich erhalten.
Die Behandlung einer Spin-off-Dividende als Einkünfte aus Kapitalvermögen beruht auf der Rechtssprechung der Finanzgerichte, die sie im Internet leicht recherchieren können. Ich verweise auf das Urteil des Finanzgerichtes Rheinland-Pfalz vom 24.09.2007.
Die steuerliche Benachteiligung von Aktien gegenüber anderen Finanzprodukten beruht nicht zuletzt auf den Änderungen durch die Unternehmensteuerreform 2008. Diese Schlechterstellung wurde von der FDP heftig kritisiert und im Parlament ? wie Sie wissen - abgelehnt.
Grundsätzlich kämpfen wir Freie Demokraten für eine umfassende Steuerstrukturreform, die nicht nur eine spürbare Entlastung für die Bürger in Deutschland bringt, sondern die auch das Steuerrecht in Deutschland insgesamt verständlicher und nachvollziehbarer macht. Dabei setze ich auf Ihre Unterstützung.
Nochmals vielen Dank für Ihr Interesse. Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Westerwelle, MdB