Frage an Guido Westerwelle von Christoph K. bezüglich Kultur
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Am 08.11.2007 schrieb Christoph Kernmann :
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Guten Tag Herr Westerwelle !
Wie stehen Sie dazu, daß es in Deutschland bis zu 4 Millionen Cannabis Konsumenten gibt, die von der Bundesregierung Legislativ mit Dealern und Menschenhändlern gleichgesetzt werden ?
Was würde die FDP, sofern Sie 2009 in die Bundesregierung kommen würde für diese Menschen tuen ?
Wenn man www.Wahl-O-Mat.de benutzt, bekommt man nachwievor das Ergebniss, daß sowohl die GRÜNEN, SPD, DIE LINKE als auch ihre Partei, die FDP für Legalisierungsmaßnahmen sind, jedoch habe ich diesbezüglich jeglichen Aktivismus, zumindest der FDP und besonders der SPD missen müssen.
Was würde ihre Partei ändern ? Vielleicht wäre dies ein Anstoß für Millionen Patienten und harmlosen Konsumenten, sich endscheidend an die freien Demokraten zu wenden ?
Ich würde mich über ein Statement freuen !
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit,
Dank von Christoph Kernmann
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Hallo Herr Westerwelle !
Sie haben doch nicht etwa vergessen mir zu Antworten ?
Ich wäre nachdrücklich weiterhin über eine Aussage zu diesem Thema erfreut. Jedoch kann ich auch ihre enthaltsamkeit verstehen. Wenn Sie dann bitte so gut sein könnten, mir ihre "enthaltsamkeit", in diesem Forum für Bürgerfragen an Abgeordnete zu bestätigen ?
Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg,
Christoph Kernmann
Sehr geehrter Herr Kernmann,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 8. November 2007 und für Ihr Interesse an liberaler Programmatik.
Cannabis ist die häufigste konsumierte illegale Droge in Deutschland. Seit vielen Jahren wird über eine Legalisierung dieser Droge diskutiert. Die dabei oft geäußerte völlige Unbedenklichkeit des Hanfkonsums entspricht jedoch nicht den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Eine Suchtbekämpfungspolitik, die sich auf strafrechtliche Maßnahmen reduziert, halten wir Liberale für falsch. Wir sind daher der Auffassung, dass an der Straffreiheit des Besitzes geringer Mengen Cannabis zum Eigenkonsum festgehalten werden sollte. Eine unnötige Kriminalisierung muss vermieden werden.
Das ändert nichts an der Tatsache, dass Cannabis eine Droge ist. Präventionsmaßnahmen und weitere effektive suchtspezifische Hilfsangebote sollten unserer Ansicht nach daher ausgebaut werden. Eine qualifizierte Beratung und Behandlung von Menschen mit Cannabisabhängigkeit muss sich das bisher bestehende Hilfesystem mehr auf die speziellen Belange der Abhängigen einstellen. Die FDP fordert deshalb eine langfristige umfassende Suchtpräventionsstrategie. Auch bei diesem Thema stehen wir Liberale grundsätzlich zu unserer Auffassung: Aufklären und verhindern ist besser als verbieten.
Nochmals vielen Dank für Ihr Interesse. Ich setze auf Ihre Unterstützung für unseren Kurs. Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Westerwelle, MdB