Frage an Guido Westerwelle von Ulrich D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,
ich habe gestern im Internet bei Telepolis folgende Meldung gefunden:
"Ein Stück Rechtsstaat wird abgeschafft - und kaum jemand merkt es
Peter Mühlbauer 30.11.in "Telepolis"
Nordrhein-Westfalens Innenminister Wolf (FDP) führt eine Abschreckungsgebühr ein, damit sich Bürger weniger häufig gegen bürokratische Fehlentscheidungen wehren.
Im November wurde in Nordrhein-Westfalen still und heimlich das Widerspruchsverfahren in den meisten Verwaltungsbereichen abgeschafft. Vor dem Inkrafttreten wurde die unter dem grob irreführenden Namen "Bürokratieabbaugesetz II" verpackte Gesetzesänderung praktisch nicht öffentlich debattiert – weder von regionalen noch von überregionalen Medien. Mit der neuen Regelung kehrt ein Stück Obrigkeitsstaat zurück: Wer sich beschweren will, muss erst einmal zahlen. Und nicht zu knapp. Selbst wenn die Behörde ganz offensichtliche Fehler gemacht hat. Das schreckt ab – und das soll offenbar auch abschrecken. Ein anderer Zweck der Abschaffung des bewährten Verfahrens ist nämlich schwer denkbar, auch wenn die Regelung in ein Gesetz mit dem irreführenden Namen "Bürokratieabbaugesetz II" verpackt wurde. Tatsächlich handelt es sich nicht um den Abbau von Bürokratie, sondern um den Abbau von Rechtsstaat – und um eine gehörige Stärkung der Macht der Bürokratie. Betroffen sind unter anderem kommunale Steuern und Gebühren (wie etwa für Abfall, Abwasser und Straßenreinigung), Baugenehmigungen, Erschließungs- und Ausbaubeitragsbescheide, Wohngeldbescheide, sowie Verwaltungsentscheidungen im Gewerbe- Gaststätten- oder Ausländerrecht.............."
Meine Fragen hierzu:
1. Wie stehen Sie hier zu?
2. Ist liberal heute anders definiert als 1980?
3. Treten Sie weiter für Bürgerrechte ein und glauben Sie, daß das oben Stehende ein "Fortschritt" ist?
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Dissars
Sehr geehrter Herr Dissars,
Ihre Frage vom 2. Dezember 2007 hat Herrn Dr. Guido Westerwelle erreicht. Der Vorsitzende hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.
Gern nutzen wir die Gelegenheit, Sie auf das Antwortschreiben von Guido Westerwelle an Herrn Cremer hinzuweisen. Wir hoffen, dass damit Ihre offenen Fragen beantwortet sind.
Im Namen von Herrn Dr. Guido Westerwelle danken wir Ihnen nochmals für Ihre Zuschrift. Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Biesel
Leiter des Büros
des Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion