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Frage von Jochen E. •

Frage an Guido Westerwelle von Jochen E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,

auf die am 13.09.07 Frage von Hr. Karst nach den Gefahren des Passivrauchens verweisen Sie einzig auf die Studie des DKFZ. Ihr Parteigenosse Dr. Noll moniert bei der Landttagssitzung in BW, dass es ein Novum sei, ein Gesetz einzig auf die Grundlage einer einzelnen Studie zu stellen. (http://www.landtag-bw.de/dokumente/plenarprotokolle/index.asp, WP14, 28.Sitzung vom 28.06, Seite34 ff.) Zudem ist diese Studie auch durchaus umstritten (s.u.) Leider schaffen es offenbar kritische Stimme nur selten bis in die öffentliche Wahrnehmung. So spricht beispielsweise Herr Dr. Gölz, Präsident der dt. Gesellschaft für Suchtmedizin von einer sehr schlechten Datenlage und weist erneut darauf hin, dass es sich um keine „Studie“ im klassischen Sinn handelt, sondern eine Datensammlung metaphysischer Art. http://www.aeksh.de/SHAE/2006/200608/h068035a.html Frau Zinkant geht in einem Artikel in der Zeit sogar noch einen Schritt weiter und bemerkt: „In die so genannte Studie hineingeguckt hat aber offenbar auch niemand - weder die Journalisten noch … Politiker…...“ Eine Betrachtung der Studie findet sich unter http://www.zeit.de/online/2005/51/passivrauchen?page=all

Die einzige Stellungnahme eines Politikers, der sich offensichtlich eingehend mit den Studien des second hand smoking auseinander gesetzt hat, die auch die Grundlage für die Studie des DKFZ bilden, fand sich beim amerikanischen Senator Tom Neuville aus Minnesota. Kritische Stellungnahmen deutscher Politiker sind mir nicht bekannt.
http://tomneuville.com/archives/119
Nun ist der Nichtraucherschutz sicher eines unserer kleineren Probleme, wirft allerdings die Frage auf, ob Sie es für denkbar halten, dass – bei sehr viel wichtigeren Themen – Gesetze entstehen können, die weniger der Faktenlage Rechnung tragen als einer temporären Stimmung im Land?

mfg
Jochen Eckhardt

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Eckhardt,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 9. Oktober 2007 an Herrn Dr. Guido Westerwelle und für Ihre Nachfrage zu der Quellenlage hinsichtlich der Gefahren des Passivrauchens. Der Vorsitzende bat mich, Ihnen zu antworten.

Gerne verweisen wir Sie auf die Website der European Respiratory Society. Dort werden Sie weitere Studien bzw. Konferenzzusammenfassung mit Verweisen auf Studien finden: http://dev.ersnet.org/

Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ihnen persönlich alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Biesel
Leiter des Büros
des Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion