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Frage von Robert Z. •

Frage an Guido Westerwelle von Robert Z. bezüglich Recht

Wie stehen Sie zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung des Jugendschutzes (JuSchVerbG) des Freistaates Bayern ...

... in wirtschaftlicher Hinsicht?

Denn immerhin drohen zahlreiche Entwickler und Vertriebe sogenannter "Killerspiele" Deutschland zu verlassen, wenn dieses Gesetz so -ungeschnitten- umgesetzt wird.

... im Blick auf die Selbstbestimmung mündiger Bürger?

Darf man wirklich alles moralisch vielleicht Fragwürdige verbieten, nur weil es einem aus Desinteresse und Desinformation durch Dritte verschlossen bleibt? Ist die Grundlage der Moral und der Ethik nicht der Konsens der gesellschaftlichen Schichten und nicht eine "göttliche" Vorgabe? JUGENDSCHUTZ tut not, aber zu welchem Preis?

... im Blick auf die bisherige Arbeit der USK und der BPjM?

Die man selbst meines Erachtens nicht kritisieren sollte, nur weil Händler, Eltern und/oder ältere Geschwister ihrer Verantwortung nicht nachkommen.

Diese Frage stellt sich mir als betroffener 30jähriger Spieler. Denn dieser Antrag stellt für mich eine willkürliche Zensur dar. Während im Gegenzug bereits 12jährige in Schützenvereinen im Umgang mit Waffen geschult werden.

Die Spieler stehen den Fragen der Nicht-Spieler und einer wirklich
seriösen Berichterstattung offen gegenüber. Dazu sehe man auch auf die zahlreichen Initiativen und Communities in Deutschland.

Ich persönlich bin auch gerne bereit mich Ihren Fragen offen zu stellen, die Sie vielleicht haben, wenn Sie sich auch wirklich mit der Thematik auseinandersetzen wollen.

P.S. Leider bin ich mir mit der Kategorie nicht ganz sicher.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Zimmermann,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage vom 11. März 2007. Über Ihr Interesse an liberaler Programmatik freue ich mich sehr.

Aus Sicht der Freien Demokraten ist ein Verbot sogenannter „Killerspiele“ überflüssig und nicht zielführend. Der Umgang mit solchen Computerspielen erfordert eine gewissenhafte und sachliche Diskussion, aber keinen gesetzgeberischen Aktionismus. Die FDP fordert daher, die Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen zu steigern und sie bei der gesunden Entwicklung ihrer Persönlichkeit stärker zu unterstützen.

Wir Liberale wissen: Schlichte Verbote bringen uns nicht weiter. Denn der Zugang zu Computerspielen obliegt letztlich der Verantwortung der Erziehenden. Hier führt der Grundsatz „überzeugen statt verbieten“ wesentlich weiter.

Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ich setze auf Ihre Unterstützung für unseren Kurs. Ihnen persönlich alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Guido Westerwelle, MdB