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Guido Westerwelle
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Frage von Astrid R. •

Frage an Guido Westerwelle von Astrid R. bezüglich Finanzen

Dr. Westerwelle, bitte keine Standardantworten hier. Vor der Wahl waren Sie doch auch medienwirksam sehr konkret. Hat es Ihnen hier die Argumentation verschlagen?

Heutige Meldung:"Gehälter sinken stark wie nie seit Wiedervereinigung" (Bild.25.11.2009)
Westerwelle vor der Wahl: "Ich verspreche, mit der FDP hat jeder mehr Netto vom Brutto, dafür stehe ich mit meinem Namen, ansonsten wird kein Koalitionsvertrag unterschrieben"

Herr Westerwelle, bitte keine Standardantwort, bitte keine Verweise auch sterile Parteibeschlüsse.
Ganz einfach die Frage beantworten, wann Sie Ihr Versprechen nachrechenbar umgesetzt haben und bitte ganz einfach beantwortet, ob die o.a. Meldung der BILD eine Ente ist.

Astrid Renner

Portrait von Guido Westerwelle
Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Renner,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 26. November 2009 und für Ihre Frage.

Auch für die Möglichkeit, ein Missverständnis ausräumen zu können, danke ich Ihnen: Der Artikel in der Bild-Zeitung, auf den Sie sich beziehen, berichtet über sinkende Brutto-Löhne, deren Höhe die Politik mit Steuerpolitik nicht beeinflussen kann.

Seien Sie aber versichert, dass wir unser Versprechen „Leistung muss sich lohnen“ halten werden: Bereits zum 1. Januar 2010 werden die Menschen in unserem Land bei der Lohn- und Einkommensteuer durch die erweiterte Absetzbarkeit der Krankenversicherung und den Einstieg in die Beseitigung der kalten Progression um rund 14 Milliarden Euro entlastet. Das ist vom Gesetzgeber bereits fest beschlossen.

Mit dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz wird die neue Koalition nicht nur die Familien durch eine Erhöhung des Kinderfreibetrages und des Kindergeldes besser stellen, sondern auch die Wirtschaft stärken: Verlustnutzungsbeschränkungen und Zinsschranke werden abgemildert, eine Regelung zur Sofortabschreibung von Wirtschaftsgütern und das Wahlrecht zur Bildung eines Sammelpostens eingeführt. Wir erleichtern die Umstrukturierung von Unternehmen im Bereich der Grunderwerbssteuer und beseitigen Wachstumshemmnisse, indem wir die Erbschafts- und Schenkungssteuer mittelstandsfreundlicher und gerechter gestalten. Zudem stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hotellerie und Gastronomiebranche durch die Absenkung des Umsatzsteuersatzes für Beherbergungsleistungen auf 7%.

Für die Freien Demokraten und mich ganz persönlich ist klar: Nur durch faire Steuern entstehen mehr Wachstum, neue Arbeitsplätze und dauerhaft gesunde Staatsfinanzen. Deshalb zeigen diese ersten Maßnahmen der Bundesregierung, dass wir Wort gehalten haben. Das werden Sie ganz konkret in Ihrem Geldbeutel spüren.

Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ihnen persönlich alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Guido Westerwelle, MdB
Bundesvorsitzender der FDP