Frage an Guido Westerwelle von Sonja S. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,

warum gibt es für ALGII-Empfänger, die länger als 6 Monate (aber vorübergehend) erkrankt sind und deshalb aus dem ARGE-Bezug fallen, keine Übergangsregelungen bzgl. Sparguthaben, Altersvorsorge etc. für die Antragstellung beim Sozialamt?

Ich stelle diese Frage, weil ich selbst betroffen bin und seit meiner Erkrankung wegen dieser fehlenden Regelung die Hölle durchlebe. Nachdem ich von der ARGE fast zu Tode gemobbt wurde (längere Geschichte, die ich hier nicht ausbreiten möchte) flog ich wegen Erkrankung aus dem Bezug. Das Sozialamt lehnte meinen Antrag ab, mit der Begründung ich müsse erst meine Ersparnisse verbrauchen. Ersparnisse, die ich bei der ARGE haben durfte und die ich als Notgroschen eisern gespart habe mit Blick auf meine Altersvorsorge (55) und für Notfälle. Gegen diese Ablehnung läuft derzeit eine Klage, weil ich der Auffassung bin, dass dies gegen das Grundgesetz (u.a. Benachteiligung wegen Erkrankung) verstößt. Außerdem bin ich dadurch nun in der Situation, dass ich seit November 08 nicht rentenversichert bin, die Aufrechterhaltung meines Hausstands wegen Überalterung massiv bedroht ist und mir nicht mal genügend Geld gelassen wird, um mich gesundheitlich wieder auf die Beine zu bringen. Ein erneuter Antrag beim Sozialamt Bonn, der zum 1.9. gestellt wurde, weil die Ersparnisse inzwischen aufgebraucht sind, wurde bisher nicht bearbeitet. Wie soll man unter solchen Umständen genesen?
Leider entsteht immer mehr der Eindruck, dass man als sozial schwacher Mensch in unserer Gesellschaft der letzte Dreck ist, der keine Existenz-/Lebensberechtigung mehr hat und seitens der Politik dafür gesorgt wird, dass man völlig vernichtet wird.

Mit freundlichen Grüßen
S. Stahl