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Guido Westerwelle
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Frage von Lutz C. •

Frage an Guido Westerwelle von Lutz C. bezüglich Finanzen

Jeder weiß, dass es in der Natur für jedes Wachstum eine optimale Obergrenze gibt - kein Baum wächst in den Himmel und kein Mensch über das 20. Lebensjahr hinaus.
Jeder weiß auch, dass man bei gleichbleibender Leistung und gleichbleibendem Einkommen eigentlich nicht ärmer werden kann. Im Gegenteil: Auch ohne Wirtschaftswachstum kann jeder seinen Wohlstand durch Anhäufungen langlebiger materieller und geistiger Güter steigern, bei Produktivitätssteigerungen sogar mit sinkender Arbeitszeit! Warum aber drohen uns Ökonomen Verluste an, wenn sich die Wirtschaftsleistung stabilisiert? Warum werden Politikern die Knie weich, wenn die Wachstumsraten gegen Null zu sinken drohen? Warum rufen Gewerkschaften und Unternehmerverbände unisono nach Wirtschaftswachstum und warum wagt kaum noch jemand, auf die damit verbundenen Umweltfolgen hinzuweisen? Einen Lösungsansatz für das Dilemma, in dem sich Wirtschaft und Politik mit dem Zwang zu immer mehr Wachstum befinden, findet man bei den Vertretern der Freiwirtschaft:
Bekanntlich wird das Sozialprodukt in jedem Jahr zwischen Kapital und Arbeit aufgeteilt. Dem Kapital werden die Zinsen garantiert, das Arbeitseinkommen ist variabel. Sinkt das Wachstum unter das Zinsniveau kann es daher nur auf Kosten der Arbeitseinkommen gehen, das dann mit einem entsprechend kleineren Teil vom Kuchen des BIP vorlieb nehmen muss. Sinken die Zinsen wird das Geld zunehmend gehortet und dem Geldkreislauf entzogen oder geht in die Spekulation. Dieser Mechanismus führt zu einer immer stärkeren Umverteilung von der Arbeit zum Kapital und zu extrem unsicheren Finanzmärkten. Die Folgen: zunehmender Nachfragemangel, Arbeitslosigkeit, soziale Unruhen, Wirtschaftskrisen letztlich bis zum Kollaps.
Die Freiwirtschaft schlägt zur Überwindung dieses Systemfehlers eine kleine Änderung vor: anstatt dem Geld zur Sicherung des Geldumlaufes mittels Zinsen und Inflation Beine zu machen, sollte dies mit einer Gebühr auf Liquidität erreicht werden. Wie stehen Sie dazu?

Portrait von Guido Westerwelle
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Chmelik,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 22. September 2009 an Herrn Dr. Guido Westerwelle. Der Vorsitzende hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.

Wir freuen uns über Ihr Interesse an der Politik der FDP. Sicherlich sind Sie an einer Klärung Ihrer wichtigen Frage noch vor der entscheidenden Bundestagswahl am 27. September interessiert. Aufgrund der Kurzfristigkeit möchten wir Sie daher sehr herzlich bitten, sich über das umfangreiche Informationsangebot der Liberalen im Internet ein eigenes Bild zu machen: Unter www.deutschlandprogramm.de finden Sie Antworten auf Ihre Frage. Zudem möchten wir Ihnen auch gerne die persönliche Homepage des Vorsitzenden anempfehlen. Unter www.guido-westerwelle.de können Sie unter anderem die Grundsatzrede, die Dr. Guido Westerwelle auf dem FDP-Bundesparteitag am 20. September 2009 in Potsdam gehalten hat, als Videomitschnitt verfolgen. Wir hoffen, dass unsere Informationsangebote Ihr Interesse finden.

Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift und Ihr Interesse. Wir setzen auf Ihre Unterstützung für den Kurs der FDP und bitten Sie um Ihr Vertrauen und Ihre Stimme für die Freien Demokraten am 27. September 2009.

Ihnen persönlich alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Biesel
Leiter des Büros
des Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion

Anmerkung der Redaktion
Dieser Text ist ein Standard-Textbaustein, der die Frage nicht beantwortet. Wir zählen sie daher nicht in der Statistik.