Frage an Guido Westerwelle von Helga P. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,
ich mache mir ernsthafte Sorgen wegen der weltweiten Finanzkrise und der möglichen Folgen für unser Land (und Welt), nicht nur in finanzieller Hinsicht.
Kein Politiker sagt uns, dass unser Geldsystem ( weltweit ungedeckte Währungen) gerade an seine Grenzen stößt und einen Neuanfang erfordert.
Die Geldschöpfung der Privatbanken (es gibt ja das Teildeckungsbankwesen, Mindestreserve der Banken 2%) ist fast ohne Grenzen.
Es dauert nicht mehr lange, bis die EZB von neu geschöpftem Geld auch Bundesanleihen aufkauft, wenn es auf dem Kapitalmarkt keine Käufer mehr gibt, in den USA ist es bereits Praxis.
Wir erleben gerade den Beginn von Verstaatlichungen, im Bankensektor, aber auch schon in der Industrie.Und die CDU scheint auch keinen anderen Weg finden zu wollen.
Wo bleibt dann unsere Marktwirtschaft?
Merken die Politiker nicht, dass sie mit dem Festhalten an diesem Geldsystem den Boden für die Wiederkehr des Sozialismus bereiten?
Ich bitte Sie deshalb, mir folgende Fragen zu beantworten:
- Welche Vorstellungen hat die FDP, aus diesem Dilemma des Schuldengeldes, welches uns immer weiter weg von der Marktwirtschaft führt, zu kommen?
- Findet es die FDP in Ordnung, dass die im europäischen Stabilitätspakt festgelegten Kriterien ( Staatsverschuldung mit Obergrenze 3%) inzwischen mit noch einmal 3% überschritten werden? Die Verschuldung ab 2010 toppt diese Ergebnisse sicherlich noch.
- Welchen Ausweg sieht die FDP, evtl. in einem völlig neuem Geldsystem, solide gedeckt und unter Ausschluß von unkontrollierbaren Geldschöpfungsmöglichkeiten, ohne Zentralbankensystem, welches sich nicht gerade als Hüter einer stabilen Währung bewiesen hat.
- Finden Sie nicht auch, dass der wichtigste Preis in einer Marktwirtschaft, nämlich der Preis des Geldes ( Zins), sich auf dem Markt bilden sollte? Keine Regierung und keine Zentralbank kann diesen Preis besser bestimmen.
Danke für die Antwort und viel Erfolg.
MfG
Helga Pflügner
Sehr geehrte Frau Pflügner,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 21. September 2009 an Herrn Dr. Guido Westerwelle. Der Vorsitzende hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der Politik der FDP. Sicherlich sind Sie an einer Klärung Ihrer wichtigen Frage noch vor der entscheidenden Bundestagswahl am 27. September interessiert. Aufgrund der Kurzfristigkeit möchten wir Sie daher sehr herzlich bitten, sich über das umfangreiche Informationsangebot der Liberalen im Internet ein eigenes Bild zu machen: Unter www.deutschlandprogramm.de finden Sie Antworten auf Ihre Frage. Zudem möchten wir Ihnen auch gerne die persönliche Homepage des Vorsitzenden anempfehlen. Unter www.guido-westerwelle.de können Sie unter anderem die Grundsatzrede, die Dr. Guido Westerwelle auf dem FDP-Bundesparteitag am 20. September 2009 in Potsdam gehalten hat, als Videomitschnitt verfolgen. Wir hoffen, dass unsere Informationsangebote Ihr Interesse finden.
Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift und Ihr Interesse. Wir setzen auf Ihre Unterstützung für den Kurs der FDP und bitten Sie um Ihr Vertrauen und Ihre Stimme für die Freien Demokraten am 27. September 2009.
Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Biesel
Leiter des Büros
des Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion