Frage an Guido Westerwelle von Mark R. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Westerwelle,
Die Erderwärmung schreitet in einem Maß voran, das selbst die Pessimisten unter den Wissenschaftlern überrascht. Der Ausstoß von Treibhausgasen beschleunigt sich.
Deutschland als einer der größten Emittenten von Treibhausgasen und reichsten Staaten dieses Planeten ist m. E. verpflichtet, das Klimaproblem entschlossen anzupacken.
Die wissenschaftlichen Berater der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU) veröffentlichten jüngst ein Gutachten, dessen Ergebnisse deren Vorsitzender J. Schellnhuber laut "Spiegel" für "so überraschend wie bestürzend" hält. Demnach müssen alle Industriestaaten ihre Kohlendioxid- Emissionen viel radikaler reduzieren als bisher angenommen, wenn die Erderwärmung auf durchschnittlich zwei Grad Celsius begrenzt bleiben soll. Gefordert wird für Deutschland eine Halbierung der Emissionsen bis 2020, bis 2030 sogar Null Emission (bisher plant die Bundesregierung ja deutlich geringere Reduktionen).
Die Klimaverhandlungen in Kopenhagen gestalten sich mehr als schwierig. Der UN-Generalsekretär sagte am 3.Sept. 2009: „Wir rasen auf den Abgrund zu" und forderte entschiedeneren Einsatz bei den (Vor-) Verhandlungen in (für) Kopenhagen im Dezember 2009.
Die Wahrscheinlichkeit ist keineswegs gering, dass die noch handlungsfähigen Entscheider das Problem nicht in den Griff bekommen und Wissenschaftler bald oder in einigen Jahren sagen: Das Zeit-Fenster zu handeln hat sich so gut wie geschlossen, die Erwärmung ist kaum noch kontrollierbar zu halten.
Das wiederum könnte zu einer Art No-Future-Einstellung führen, zu einem "Nach-Uns (und Durch-Uns)-Die-Sintflut", das Mentalität und Handlungen vieler Menschen verändern könnte, und das auf vielen Gebieten, nicht nur in Klimafragen.
Wie stehen Sie zu den beschriebenen Problemen und was würden Sie als Mitglied einer Bundesregierung diesbezüglich tun oder voranbringen?
Sehr geehrter Herr Redler,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage vom 14. September 2009.
Die FDP engagiert sich seit Jahren für einen wirksamen Klimaschutz auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Wir begrüßen die Beschlüsse des Europäischen Rates, bis 2020 den Ausstoß der Treibhausgase um 20 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, als ersten wichtigen Schritt. Über weitere Schritte, die die FDP für notwendig hält, bitte ich Sie, sich bei unseren Fachpolitikern zu informieren.
Auch unter http://www.deutschlandprogramm.de können Sie sich ein eigenes Bild über die Forderungen der Liberalen in der Klimaschutzpolitik machen. Ich hoffe, dass unser Informationsangebot an Sie Ihr Interesse und unser Kurs Ihre Unterstützung findet.
Nochmals vielen Dank für Ihr Interesse. Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Westerwelle, MdB
Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion
Bundesvorsitzender der FDP