Frage an Guido Westerwelle von Klaus-Peter S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Westerwelle,
Arbeit soll sich wieder lohnen, so ein Wahlkampfslogan der FDP ! Das finde ich gut und gerecht! Wieso ist die FDP dann gegen Mindestlöhne, und damit für die Zahlung von existenzbedrohenden Hungerlöhnen? Stimmt es das die FDP weitere Steuerentlastungen für Großverdiener durchsetzen will? Wenn das Ihre Politik ist,vergrößert das weiter die
soziale Spaltung und Ungerechtigkeit in diesem Land!Glauben Sie wirklich,dass die FDP für den "normalen Arbeitnehmer" wählbar ist?
Mit freundlichem Gruß
Klaus-Peter Steinberg
Sehr geehrter Herr Steinberg,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 11. September 2009 und für Ihre Fragen.
Herzlich danken möchte ich Ihnen auch für die Möglichkeit, ein Missverständnis auszuräumen: Bei dieser Wahl geht es um viel für unser Land, aber auch um viel für Sie persönlich. Wir werden ein faires Steuersystem durchsetzen. Wir wollen vor allem kleine und mittlere Einkommen entlasten und unmittelbar nach der Wahl mit den Familien beginnen. Darum geht es.
Für die Freien Demokraten und mich ganz persönlich ist klar: Menschen, die Vollzeit arbeiten, müssen von dem, was sie sich erarbeiten, auch ordentlich leben können. Darum kämpfen wir Freie Demokraten für eine Steuervereinfachung mit fairen Steuersätzen für alle. Mehr Netto vom Brutto ist unser Ziel.
„Mindestlohn“ mag auf den ersten Blick gut klingen, aber was bringt den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein Brutto-Mindestlohn auf dem Papier, wenn Netto immer weniger übrig bleibt? Denken Sie an die Mehrwertsteuererhöhung durch Schwarz-Rot um drei Prozent. Die Netto-Frage ist die wahre soziale Frage unserer Zeit, jedenfalls für diejenigen im Land, die den Karren ziehen.
Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Westerwelle, MdB