Frage an Guido Westerwelle von Klaus S. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Westerwelle
Ich bin 1992 ins Berufleben eingetreten und arbeite mit einem Kollegen zusammen, der mit mir gleichzeitig die Lehre beendete. Wir wohnen beide in Berlin in der Bernauer Str. und arbeiten im gleichen Betrieb. Wir haben beide ca die gleichen Lebenshaltungskosten es gibt also nur ein Unterschied zwischen uns, ich wohne auf der Straßenseite die mal zu Ostberlin gehörte und mein Kollege wohnt auf der Westseite. Aufgrund dieser Tatsache werde ich mal weniger Rente bekommen als er. Ich fühle mich daher ungerecht behandelt, ich habe weder die Teilung Deutschlands verursacht noch zum Mauerbau beigetragen. Meine Frage Herr Westerwelle ist: Wie stehen Sie dazu das die Ostdeutschen bei gleicher Arbeitsleistung weniger Rente bekommen werden, nur weil sie auf der falschen Straßenseite geboren sind bzw. wohnen. Wenn auch Sie das ungerecht finden, werden Sie sich dafür einsetzen diese Ungerechtigkeit zu beseitigen und wie?
K.S.
Sehr geehrter Herr Sawade,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 9. September 2009, für Ihre offenen Worte und für Ihre Frage.
Fast 20 Jahre nach der Deutschen Einheit ist eine unterschiedliche Rentenberechnung in Ost- und Westdeutschland nicht mehr sinnvoll. Aus diesem Grund hat die FDP-Bundestagsfraktion als erste und bisher einzige ein Konzept zur Vereinheitlichung der Rentenberechnung für Gesamtdeutschland vorgelegt.
Die Rente ist kein Almosen, sondern die Gegenleistung für ein Leben lang harter Arbeit. Seien Sie versichert, dass die Freien Demokraten und ich ganz persönlich auch weiterhin für eine Politik werben werden, die den Prinzipien folgt: Wer fleißig ist, hat mehr verdient. Wer arbeitet, muss mehr haben als der, der nicht arbeitet. Wer ein Leben lang hart gearbeitet, der hat auch den Anspruch auf eine gute Rente – gleich ob in West- oder in Ostdeutschland.
Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift und für Ihre Offenheit. Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Westerwelle, MdB