Frage an Guido Westerwelle von Olaf M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Guten Tag Herr Westerwelle,
mich würde einmal interessieren warum man von Ihrer Partei wenig bis gar nichts über das Thema "bedingungsloses Grundeinkommen" hört. Mit dieser Möglichkeit würde allen Bürgern ermöglicht, ein existenzgesichertes und kulturell menschenwürdiges Leben zu leben. Ein Einkommen zu haben und dann selber entscheiden, ob und was man arbeitet , würde doch die klassische Freiheitsprämisse der Freidemokraten ideal verkörpern. Verbunden mit einer ausschließlichen Verbrauchssteuer würde es außerdem bedeuten, dass Arbeitskosten deutlich gesenkt würden und die dt. Wirtschaft wesentlich wettbewerbsfähiger wäre. Wenn man bedenkt, dass bereits heute pro Bundesbürger im Durchschnitt 950 Euro an Transferleistungen gezahlt werden, brauchen wir uns über die Finanzierbarkeit nicht zu unterhalten. Die Verteilungsbürokratie könnte ebenfalls gesamtgesellschaftlich eingespart werden und das Geld für sinnvolle Investitionen genutzt werden. Wo also ist das Problem? Ich mag nicht glauben, dass Sie den Ansatz noch nicht kennen. Ignorieren Sie das Thema, weil damit eine Abschaffung der Lohnabhängigkeit verbunden wäre? Das würde mich wirklich einmal interessieren, vielleicht reichen Ihre Argumente, um mich davon abzuhalten, links zu wählen. Ich bin gespannt.
Gespannte Grüße nach Berlin
Olaf Maibach
Sehr geehrter Herr Maibach,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 25. August 2009 und für Ihre Ausführungen.
Die FDP vertritt nicht die Idee eines leistungslosen Einkommens. Wir wollen, dass diejenigen, die arbeiten, auch mehr haben als diejenigen, die nicht arbeiten. Arbeit muss sich lohnen, das gilt auch in der Sozialpolitik. Darum vertreten wir Liberale das Modell des Bürgergeldes mit fairen Zuverdienstmöglichkeiten. So werden Brücken ins Berufsleben gebaut. Unter http://www.fdp.de können Sie unser Konzept im Wortlaut einsehen. Ich hoffe, es findet Ihr Interesse.
Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Westerwelle, MdB
Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion
Bundesvorsitzender der FDP