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Frage von Michael V. •

Frage an Guido Westerwelle von Michael V. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,

ich möchte Ihnen gerne zwei Fragen zu Ihrem grundsätzlich sehr begrüßenswerten Reformkonzept zur Krankenversicherung stellen:

Zitat aus Ihrem „Deutschlandprogramm“: “ Die Kosten für die Krankenversicherung der Kinder sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und daher aus Steuermitteln zu finanzieren.“

Dies sehe ich als Liberaler und mehrfacher Vater völlig anders: ICH bin für MEINE Kinder selber verantwortlich und möchte alle Kosten für diese auch tragen. Ich will schließlich mit der gleichen Entschiedenheit jedem auf die Pfoten klopfen, der später meint, einen Anspruch auf die Arbeitsfrüchte meiner Kinder zu haben. Wenn man mir nicht die Hälfte meiner Arbeitfrüchte gewaltsam entreißen würde, wäre dies übrigens erst recht kein Problem. Selbiges gilt nebenbei bemerkt auch für das Kindergeld. Zudem sollte jeder mündige Bürger sich VORHER überlegen, ob bzw. wie viele Kinder er sich leisten kann und nicht auf „Papa Schnullerstaat“ setzen, der dann für alle Kosten aufkommt. Wieso ist ausgerechnet die FDP hier anderer Ansicht?

Da ich in den meisten Punkten mit Ihrer Partei in Fragen der Reformierung des Gesundheitswesens übereinstimme würde ich zudem gerne wissen, wofür wir eigentlich die ineffizienten staatlichen Kassen überhaupt noch brauchen? Bei der Kfz-Versicherung existiert ja auch eine allg. Versicherungspflicht (bei privaten Versicherungen!), ohne dass der Staat auf die Schnapsidee gekommen wäre, staatliche Kfz-Versicherungen zu unterhalten, in welche ich obendrein einkommensabhängig einzahle und dann als „Flatrate“ unbegrenzt Werkstattleistungen in Anspruch nehmen kann, wobei allerdings dem Mechaniker jeder Handgriff vorgeschrieben wäre. Wenn der Staat ein Mindestpaket vorschriebe, der Tarif hingegen abhinge von der Inanspruchnahme und die „soziale“ Umverteilerei hingegen, wie auch die FDP fordert, nur an einer Stelle stattfände, wofür benötige ich dann noch öffentliche Kassen?

Mit liberalen Grüßen
Michael Vöcking

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Vöcking,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 19. August 2009 und für Ihre Fragen.

Die FDP-Bundestagsfraktion hat die Gesundheitsreform, wie sie CDU/ CSU und SPD am 2. Februar 2007 in den Deutschen Bundestag eingebracht haben, geschlossen abgelehnt. Denn wir wollen keinen Kassensozialismus und keine bürokratische Staatswirtschaft, sondern wirksamen Krankenversicherungsschutz für alle Menschen in Deutschland. Dazu brauchen wir einen grundlegenden Neuanfang im Gesundheitssystem und dürfen uns nicht länger mit kleinen Reparaturen begnügen.

Wir Freie Demokraten setzen uns für ein Modell des wirksamen Krankenversicherungsschutzes mit sozialer Absicherung für alle ein. So bleibt niemand ohne Versicherungsschutz und die Effizienzgewinne eines wettbewerblichen Systems werden voll ausgeschöpft. Unter www.gesundheit.fdp.de finden Sie ausführliche Informationen zur liberalen Gesundheitsreform.

Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift und Ihre Anregungen. Ich setze auf Ihre Unterstützung für unseren Kurs. Ihnen persönlich alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Guido Westerwelle, MdB