Frage an Guido Westerwelle von Jörn S. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,
vollmundig versprechen uns Politiker aller Parteien keine Erhöhungen von Steuern und Abgaben. Fast immer mit Zusatz: „sofern dieses zu vermeiden ist“.
Doch Hand auf’s Herz, ist angesichts der wachsenden Staatsverschuldung, der sinkenden Einnahmen für Bund und Kommunen und unter Berücksichtigung der festen gesetzlichen Ausgaben (knapp 80% des Bundeshaushaltes) eine Erhöhung der Steuern und/oder Abgaben überhaupt zu vermeiden?
Können Sie für die nächste Legislaturperiode garantieren, dass Sie einer möglichen Steuer- und Abgabenerhöhung Ihre Zustimmung verweigern?
Können Sie garantieren, dass Beiträge zu Sozialversicherungssystemen nicht steigen werden oder Leistungen aus diesen gekürzt werden?
Wenn Ihre Antwort „nein“ lautet, so erläutern Sie mir bitte, in welchen Bereichen Ihre Schwerpunkte der Einnahmensteigerungen und Ausgabensenkungen liegen werden.
Für Ihre Antwort danke ich Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen,
Jörn Saß
Sehr geehrter Herr Saß,
haben Sie vielen Dank für Ihre Zuschrift vom 27. Juni 2009.
Die FDP hält Kurs. Deutschland braucht ein niedrigeres, einfacheres und gerechteres Steuersystem, weil faire Steuern die Voraussetzung für solide Staatsfinanzen sind: Nur bei einem fairen Steuersystem lohnt sich Leistung und Arbeitsplätze können entstehen. Und nur wer Arbeit hat, kann auch Steuern zahlen. Diesen Zusammenhang werde ich auch in Zukunft klar herausstellen.
Ausführlich habe ich mich mit unserer Forderung nach fairen Steuern für die Mittelschicht in Deutschland auch in meiner Rede auf dem Bundesparteitag der FDP in Hannover auseinandergesetzt:
http://www.guido-westerwelle.de/files/328/BPT2009Hannover_Redefassung.pdf
Ich hoffe, diese Rede findet Ihr Interesse und setze auf Ihre Unterstützung für unseren Kurs.
Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Westerwelle, MdB
Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion
Bundesvorsitzender der FDP