Frage an Guido Westerwelle von Elke S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
09.06.09
Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle!
Ich bin nicht damit einverstanden, dass für weibliche muslimische Schulkinder sog. "Burkinis" auf Kosten des Steuerzahlers angeschafft werden sollen.
Hier handelt es sich nicht um Kosten, die "unweigerlich" entstehen, sondern um private Kosten, die die "Folge" einer Religionszugehörigkeit sind bzw, sogar nur eine bestimmte restriktive Auslegung einer Religionszugehörigkeit betreffen.
Wird unser Sozialsystem also diese genannte Auslegung durch Kostenübernahme befördern bzw, sanktionieren und damit unterstützen?
Herzlichen Dank
und mit freundlichen Grüßen
Elke Strunk
Sehr geehrte Frau Strunk,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Dass es muslimischen Mädchen ermöglicht wird am Sport- bzw. Schwimmunterricht teilzunehmen, halte ich grundsätzlich für sinnvoll und notwendig. Es muss jedoch sehr kritisch hinterfragt werden, ob die Anschaffung von so genannten "Burkinis" durch öffentliche Stellen der richtige Weg ist.
Die FDP plädiert für eine rationale Integrationspolitik, die Integrationsprobleme nicht verschweigt. Die Bereitschaft zur Integration muss auf beiden Seiten - auf Seiten der Zuwanderer und auf Seiten der deutschen Gesellschaft - bestehen, damit Integration gelingen kann. Unverzichtbare Voraussetzungen sind für die FDP vor allem das Beherrschen der deutschen Sprache, Kenntnis und Achtung unserer Verfassung und deren Grundwerte. Jeder Zuwanderer ist gefordert, für sich und seine Familie Verantwortung zu übernehmen.
Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift und Ihr Interesse. Ich setze auf Ihre Unterstützung für unseren Kurs. Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Westerwelle, MdB