Frage an Guido Westerwelle von Andreas R. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Westerwelle,

des öfteren habe ich Sie sagen hören:

Leistung müsse sich lohnen.

Leider weiß ich nicht, was Leistung eigentlich sein soll. Vielleicht können Sie mir einmal erklären, was Leistung ist - also was leistet z.B. Herr Ackermann mehr als die Erzieherin im Kindergarten oder die Krankenschwester im Krankenhaus. Wenn sich Leistung lohnen soll, dann muss sie ja messbar, quantifizierbar sein. Welches Maß haben Sie denn entwickelt, um die Leistung zu messen? Schreiben Sie bitte nun nicht, es ginge um Verantwortung oder so. Sie sprechen ja die ganze Zeit von Leistung und nicht von Verantwortung.
Oder heißt Ihr Slogan demnächst

Verantwortung muss ich lohnen

Mhh. Was bedeutet Verantwortung? Ich meine, heißt das nicht, dass man grade stehen muss, für das, was man tut. Und Leute, die viel Verantwortung tragen, also z.B. für ganz viele Arbeitnehmer, die stehen bei einer Fehlentscheidung auch dafür grade, dass den Arbeitnehmern daraus kein Nachteil erwächst? Nach dem Motto: "Leute ich hab Mist gebaut, damit nun keiner entlassen werden muss, hafte ich mit meinem privaten Vermögen." Ist das denn wirklich so? Trägt nicht der Arbeitnehmer die Konsequenzen für Fehlentscheidungen des Arbeitgebers? Die Arbeitgeber tragen das Geschäftsrisiko, sagt man. Für wen hat eine Pleite schlimmere Konsequenzen für den Arbeitnehmer oder den Arbeitgeber (z.B. in einer GmbH)? Von Managern mal ganz zu schweigen. Jedenfalls leuchtet mir das mit der Verantwortung nicht ein. Ich glaube, Entlohnung richtet sich nicht nach Verantwortung.
Aber was lohnt sich denn hier im Lande so gut, dass einige ganz viel verdienen und andere ganz wenig? Es lohnt sich offenschtlich, wenn man viel entscheiden kann. Aber ist das nicht bereits ein Privileg, dass nicht noch gesondert vergütet werden muss? Zumal die Entscheider ja gar keine schlimmeren Konsequenzen befürchten müssen, als die Nichtentscheider.
Also ich versteh das alles nicht. Können Sie mir mal helfen?

MfG