Frage an Guido Westerwelle von Heiko S. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben
Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle!
Ihre Partei möchte die Feiertags-, Nacht und Schichtzulagen besteuern, weil sie Subventionen abbauen wollen.
Warum wird wieder beim kleinen Mann angesetzt.
Ich arbeite im Justizvollzug im Schichtdienst und muß, wie viele andere Arbeitnehmer ( Krankenschwestern, Polizei, Feuerwehr u.s.w.) nachts und am Wochenende arbeiten.
Wissen Sie was das für einen Familienvater und für die Familie für Belastungen darstellt?
Sie wollen doch auch morgends aufstehen mit dem Wissen, dass Sie sicher wohnen, ihre Zeitung im Briefkasten ist und ihre Brötchen auf dem Tisch stehen. Die Menschen, die dies aber ermöglichen, indem sie zu Zeiten arbeiten in denen Sie sich ihre Ruhe gönnen wollen sie aber dafür bestrafen und ihnen das Geld aus der Tasche ziehen.
Ebenso wollen Sie die Pendlerpauschale streichen.
Der Weg zur Arbeit ist in der heutigen Zeit für den Arbeitnehmer immer teurer geworden, aber im Gegensatz zum Unternehmer, der sowohl den Kauf seiner Fahrzeuge als auch die gefahrenen Kilometer steuerlich nutzen kann, soll der Arbeitnehmer wieder leer ausgehen.
Muss man denn demnächst noch Geld bezahlen, damit man der Allgemeinheit seine Arbeitskraft zur Verfügung stellen darf?
Ist denn der Arbeitnehmer, der den Sozialstaat in allen seinen Facetten am Leben erhält, kein Leistungsträger?
Altkanzler Kohl, mit dem Sie ja eine Regierungskoalition hatten, sagte, dass sich Leistung wieder lohnen solle.
Ich frage mich für wen? Nur für den Besserverdiener, der durch tausende von Steuerschlupflöchern kaum Steuern zahlen muß und der, wenn er dies dann doch tun soll, damit droht seine Arbeitsplätze in´s Ausland zu verlagern?
Sind es nicht gerade die Arbeitnehmer, die dafür sorgen, dass es diese Besserverdiener überhaupt gibt?
Durch solche Steuerpläne nehmen Sie vielen Familien einen großen Teil ihrer Existenzgrundlage, sind Sie sich dessen eigentlich bewußt.
Bei Ihrem Einkommen stört sie das aber vermutlich nicht.
M.f.G.
Heiko Schneider