Frage an Guido Westerwelle von Thomas S. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr Westerwelle!
In Ihrer Antwort vom 30.04 auf meine am 07.04.2009 gestellte Anfrage betreffs des weiteren Vorgehens nach dem Amoklauf in Winnenden schreiben Sie:
Zitat Herr Westerwelle:
"Aus Sicht der FDP ist es notwendig, nun sorgfältig seriöse politische und gesetzgeberische Schlussfolgerungen zum Amoklauf von Winnenden und Wendlingen zu ziehen. Es bedarf einer sorgfältigen und genauen Analyse der Ursachen dieses Verbrechens. Die dahinter stehenden Probleme sind vielschichtig und berühren besonders Fragen der Gewaltprävention, der Erziehung und das Medienkonsums. Vor allem wirft der Umgang mit Erwartungshaltung und Drucksituationen Fragen auf, die jetzt beantwortet werden müssen. Die FDP ist dabei, Antworten auf diese schwierigen Fragen zu erarbeiten. "
http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_guido_westerwelle-650-5485--f175055.html#q175055
In Puncto der geforderten Sorgfältigkeit für das weitere Vorgehen sowie der von Ihnen erkannten Vielschichtigkeit des Problems stimme ich Ihnen zu, das darf aber kein Alibi für ein unentschlossenes Handeln sein sondern verlangt einen ehrlichen, entschiedenen und aktiven Einsatz der gesamten Gesellschaft in dieser Angelegenheit.
Ich bleibe da skeptisch, denn 10 Wochen nach Winnenden ist das weitergehende Medieninteresses = Null und ich kann weder in der Öffentlichkeit bzw. Halböffentlichkeit eine sinnvolle engagierte Ursachenforschung erkennen.
Und selbst wenn diese stattfinden würde, käme diese m.E. spät, zu spät für die Opfer von Winnenden und davor.
Frage 1:
Haben wir, sprich Gesellschaft, Medien und Poltik nicht schon nach dem Amok von Erfurt im April 2002 sieben lange Jahre (!)nicht wirlich ausreichend genutzt, um andere "kleinere" Amokläufe und den großen Amok von Winnenden evtl. verhindern zu können?
Frage 2:
Wann rechnen Sie mit ersten konkreten Fragen, Erklärungsversuchen, Verfahrensschritten, Gesetzten, Maßnahmen?
Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller
Sehr geehrter Herr Schüller,
Ihre Nachricht vom 17. Mai 2009 habe ich erhalten und danke Ihnen für Ihr Interesse an der Programmatik der FDP.
Wir Liberale lehnen einen Generalverdacht aller legalen Waffenbesitzer ab. Nicht die legalen Waffen sind das Problem, sondern der illegale Waffenbesitz muss bekämpft werden. Das zeigen alle Studien. Die Bemühungen der Liberalen richten sich daher darauf, den illegalen Waffenbesitz einzudämmen, beilspielsweise durch die Möglichkeit einer straffreien Abgabe solcher Waffen bis Ende des Jahres.
Für weitere Erläuterungen zu diesem Thema bitte ich Sie, sich zuständigkeitshalber an unseren Kollegen Hartfrid Wolff, MdB zu wenden.
Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Westerwelle, MdB
Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion
Bundesvorsitzender der FDP