Dr. Günter Krings MdB, 2021
Günter Krings
CDU
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Frage von Jürgen D. •

Frage an Günter Krings von Jürgen D. bezüglich Bildung und Erziehung

Wie könnte man den Anteil von Kindern aus Arbeiterfamilien und finanziell minderbemittelten Familien an Gymnasien und Hochschulen entsprechend der Bevölkerungszusammensetzung erhöhen ? Wie könnte man den Anteil an männlichen Schülern an den Gymnasien erhöhen, die wir dringend für Ingenieur- und Naturwissenschaften benötigen ? Was halten Sie von der Schaffung eines einheitlichen Schulsystems in der gesamten Bundesrepublik ?

Dr. Günter Krings MdB, 2021
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dr. Pietsch,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 24. Juli dieses Jahres, in der Sie mir mehrere Fragen aus dem Bereich der Bildungspolitik stellen.

Bildungschancen müssen überall in Deutschland und für alle Kinder gleichermaßen zugänglich und unabhängig von der sozialen Herkunft sein!

Um dies noch besser zu erreichen, sind aus meiner Sicht mehrere Maßnahmen sehr wichtig: Zum einen muss noch mehr auf die frühkindliche Bildung gesetzt werden. Hierbei spielen neben den Familien auch die Kindertagesstätten (KiTas) eine sehr wichtige Rolle. Gerade bei Kindern aus sozial schwächeren Elternhäusern kann eine gute „Bildung im Elementarbereich“ durch die KiTas dazu beitragen , dass bei Kindern durch den Kontakt mit weiteren Kindern und Erziehern eine Neugier geweckt wird, die ein gutes Fundament für spätere schulische Bildung sein kann. Ich freue mich daher, dass die neue CDU geführte Landesregierung in Nordrhein-Westfalen langfristig die Beitragsfreiheit für alle KiTa-Jahre anstrebt. Weiterhin beabsichtigt die neue Landesregierung, Familien mit geringem Einkommen durch die Förderung einer Familienerholung in einer anerkannten, gemeinnützigen Einrichtung gemeinsame Bildungs- und Freizeiterlebnisse zu ermöglichen. Auch dies ist ein wichtiger Beitrag für eine frühkindliche Bildung, die sich auch während der späteren Schulausbildung der Kinder auszahlen wird und ihren Bildungsstand insgesamt erhöhen wird. Im Rahmen der schulischen Bildung ist es vor allem wichtig, Unterrichtsausfälle zu minimieren, da von diesen vornehmlich die Schülerinnen und Schüler benachteiligt sind, die nicht durch ihr Elternhaus Unterstützung in Form von Nachhilfe oder anderen Stützen erfahren. Dies sind aus meiner Sicht wichtige Elemente, um unser Bildungssystem sozial gerechter zu gestalten. Sie werden auch den Anteil von Gymnasiasten und Hochschulabsolventen aus sozial schwächeren Elternhäusern erhöhen.

Um den Anteil von Studenten und Studentinnen im Bereich der naturwissenschaftlichen und technischen Studiengänge zu erhöhen ist es meines Erachtens erforderlich, die Schüler schon während ihrer Schulzeit für diese Fachrichtungen zu begeistern. Es ist daher bedeutsam, die Lehrerausbildung dahingehend zu novellieren, dass die Stärkung der Fachlichkeit und der Fachdidaktik in diesen Fächern im Fordergrund steht. Zudem plädiere ich für die Einrichtung von Talent-Schulen, um begabte Schülerinnen und Schüler in diesen Fächern besonders zu fördern. So sieht es auch das Regierungsprogramm der neuen Landesregierung vor.

Es ist meines Erachtens jedoch nicht notwendig Bildungspolitik und Schulformen bundesweit zu vereinheitlichen. Bildungspolitik ist und bleibt Ländersache, so sieht es unser Grundgesetz vor. Unterschiedliche Schulformen können gerade den jeweils individuellen Neigungen der Kinder und Jugendlichen gerecht werden und Talente fördern. Ich plädiere hierbei sogar für eine Gestaltungsfreiheit der Schulen dahingehend, dass sie selbst eigene Schwerpunkte in ihrer Lehre setzen können. Dabei muss jedoch eine Durchlässigkeit von einzelnen Schultypen auch länderübergreifend möglich sein.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günter Krings

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