Frage an Gudrun Brendel-Fischer von Thomas G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Mindestlöhne.
Sehr geehrte Frau Brendel-Fischer, Ihre Antwort auf die Frage von Frau Riemenschneider bezüglich der Mindestlöhne sehe ich als Widerspruch in sich. Während sie zu beginn Ihrer Antwort von der Angst sprechen 2Mio. Arbeitsplätzte zu verlieren,sprechen sie am Ende von einem sich abzeichnenden Arbeitskräftemangel. WIE STIMMT DAS ÜBEREIN? Am mindestlohn führt kein Weg vorbei,wollen wir nicht im Amerikanischen System (Ver)enden.
Bei jeder Diätenerhöhung heisst die Begründung dass unsere Politiker eine Anstrengde und Belastende Arbeit verrichten die ANGEMESSEN Vergütet werden muss....... Gut soll es so sein.
ABER Hat die Arbeitende Masse die das ja alles bezahlen darf nicht auch ein Recht auf ordentliche Bezahlung?
Hat keine Partei den Hintern in der Hose der wirtschaft endlich klarzumachen dass es für vernünftige Arbeit auch Vernünftigen Lohn geben muss? Der kombilohn ist doch nichts anderes als der wirtschaft billige arbeitskraft zuzuschleusen die wiederum von steuergeldern subventioniert werden müssen.Dass kann nicht die lösung sein.Müsste aber Mindestlohn gezahlt werden steigt das Steuereinkommen des Bundes und könnte zur Entlastung ALLER beitragen.Selbst wenn es dazu käme dass 2mio. "Arbeitsplätze" verlorengingen - träfe dies nicht zuerst die stellen die so geringfügig bezahlt sind dass sie eh schon zu drei vierteln am tropf des staates hängen? Oder hat man nur angst davor dass die moderne Sklaverei unter dem Deckmantel der Zeitarbeit schlagartig ein Ende Findet?
In Zeiten in denen ganze Konzerne von aussen (Mc Kinsey und Konsorten) geleitet werden kann ich mir nur schwer Vorstellen dass plötzlich 2Mio. arbeiter "Übrig" wären da doch eh schon alles kurz und klein Rationalisiert wurde.Meine Wahlentscheidung wird den treffen der mir am ehesten ein vernünftiges leben ermöglicht.vor allem noch ein BEZAHLBARES. Kleiner Denkansatz zum (T) EURO: Ein ordentlicher Laib Brot kostet heute 3,50 Euro........ Wer hätte 1999 fast Sieben D-Mark für ein Brot bezahlt???
Sehr geehrter Herr Gutzmer,
ich stimme mit Ihnen in folgendem Punkt überein: Ordentliche Arbeit muss ordentlich entlohnt werden.
Um auf meine Stellungnahme vom 31.08.2008 zum Thema "Mindestlohn" zurückzukommen: Durch die Einführung eines Mindestlohns würden ca. 2 Millionen besonders einfachere und wenig produktive Arbeitsplätze zeitnah gefährdet sein. Der Arbeitskräftemangel ist eine Entwicklung, die sich mittelfristig durch die demografische Entwicklung einstellen wird und somit das Angebot an Arbeitskraft einschränken wird.
Ich halte den Mindestlohn für wenig sinnvoll, da nicht nur Arbeitsplätze gefährdet würden und damit auch die Schwarzarbeit gefördert wird, sondern auch, weil er sozial ungerecht wäre. Dadurch, dass zwar einige Arbeitnehmer mehr verdienen würden, aber viele ihren Arbeitsplatz verlieren würden, und dadurch, dass der Mindestlohn Familien benachteiligen würde, was beim Modell der CSU verhindert wird, ist er sozial ungerecht. Zudem werden Selbstständige aus Osteuropa vom Mindestlohn nicht erfasst, was ihn somit nicht vor Missbrauch sicher macht.
Ich halte vielmehr ein garantiertes Mindesteinkommen, auch Kombilohn genannt, bei dem jeder seinen möglichen Anteil durch eine ausgeführte Arbeit beiträgt und der Staat den "Rest" drauflegt, damit ein auskömmlicher Lebensunterhalt gesichert wird, für sinnvoll.
Ihre These, dass durch den Mindestlohn die Steuereinnahmen für den Staat steigen würden, auch wenn 2 Millionen Arbeitsplätze verloren gingen, halte ich für sehr gewagt. Die Menschen, die durch den Mindestlohn arbeitslos würden, würden dann schließlich auch Leistungen unserer sozialen Sicherungssysteme benötigen.
Im übrigen werden Betriebe mit zunehmendem Arbeitskräftebedarf und erfreulicher Auftragslage ihre Leute auch mit guten Löhnen locken.
Mit freundlichen Grüßen
Gudrun Brendel-Fischer