Frage an Gudrun Brendel-Fischer von Matthias M. bezüglich Energie
Sehr geehrte Frau Brendel-Fischer,
welche Möglichkeit sieht die CSU die "eigentliche" Monopolstellung der E.ON bei Gas und Strom für den Endkunden aufzuweichen. Und sieht die CSU vor, dass die E.ON verpflichtet wird die Strommessgeräte für den Bereich Kulmbach und Umgebung gegen neuere auszustauschen. Nach meinen Informationen sollen die alten Messgeräte den Verbrauch nicht richtig aufnehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Mayr-Kießling,
unser Strommarkt besteht aus unterschiedlichen Anbietern. Jedem Verbraucher ist es freigestellt, von welchem Anbieter sie/er Strom und Gas bezieht. Da diese Anbieter jedoch auf das Netz der EON angewiesen sind, überwacht die Bundesnetzagentur die Gebührenerhebung und schreitet bei Missbrauch ein. Zudem greift ab 2009 die sogenannte Anreizregulierung. Diese regelt die Netzentgelte für Strom und Gas und soll zu mehr Wettbewerb und damit zu sinkenden Preisen für die Verbraucher führen. Neue Strom- und Gasanbieter und die erneuerbaren Energien werden durch diese Regulierung ebenfalls profitieren.
Aber machen wir uns nichts vor. Die Strompreise sind auch deshalb so hoch, weil Energie stärker nachgefragt wird. Unsere Bestrebungen müssen dahin gehen, weg von fossilen Brennstoffen bei der Stromproduktion zu kommen. Deshalb halte ich eine Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke für ein wichtiges Anliegen, da sie vor allem kontinuierlich günstigen Strom liefern. Wir haben die sichersten AKWs der Welt und wollen diese abschalten, um dann den Strom von ausländischen AKWs einzukaufen, da wir die Fehlmenge an Strom, die wir für unsere Versorgung benötigen, noch nicht anderweitig produzieren können. Die Versorgungssicherheit mit Strom ist aber nicht nur ein wichtiger Standortfaktor und strategisches Anliegen für Deutschland, sondern auch ein Interesse jeder Privatperson. Deshalb sollten wir bei der Versorgungssicherheit nicht von anderen abhängig werden. AKWs sind allerdings, das muss man offen aussprechen, nur eine Übergangstechnologie. Mir ist es deshalb auch ein persönliches Anliegen, dass die sogenannten erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Wir befinden uns hier aber erst in einer Umbruchphase.
Nun zu Ihrem anderen Anliegen: Die Stromzähler werden vor ihrem Einbau eichamtlich auf ihre korrekte Funktionsweise überprüft. Nach dem Ablauf dieser Prüfungsplakette werden die Geräte einer Serie stichpunkartig auf ihre Funktionsweise überprüft. Wenn diese Geräte weiterhin vorschriftsgemäß funktionieren, werden diese weiter eingesetzt. Messen die Stromzähler allerdings falsche Werte, wird diese Serie ausgetauscht. Eine EU-Initiative verpflichtet die Stromanbieter nun, diese Überprüfung von Firmen außerhalb des eigenen Hauses durchführen zu lassen. Die EON ist dabei dies nun umzustellen, heißt, ein Teil der Überprüfungen wird noch von der EON durchgeführt, ein Teil wird allerdings schon von unabhängigen Firmen überprüft.
Sollten Sie jetzt an der korrekten Funktionsweise Ihres Stromzählers zweifeln, so können Sie diesen überprüfen lassen. Wird eine Fehlfunktion festgestellt, wird dieser Stromzähler selbstverständlich ausgewechselt. Wird allerdings die korrekte Funktionsweise des Gerätes festgestellt, müssen Sie die anfallenden Kosten für Ausbau und Überprüfung übernehmen.
Ich hoffe, dass ich Ihnen bei Ihrem Anliegen mit meiner Antwort helfen
konnte.
Im übrigen sehe ich Einflussnahme durch große Stromanbieter in die Wasserversorgung absolut kritisch. Diese muss in kommunaler Selbstverwaltung bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Gudrun Brendel-Fischer