Frage an Gudrun Brendel-Fischer von Walter S. bezüglich Kultur
Sehr geehrte Frau Gudrun Brendel-Fischer,
da ich seit ca. 3,5 jahren in Oberfranken wohne, muss ich mich an viele Eigenheiten der Oberfranken erst gewöhnen. Zufällig habe ich im BR-Fernsehen den Aufmarsch der Politiker und Wirschaftsbosse bei den Bayreuther-Festspielen gesehen. Dieses Ereignis kostet doch bestimmt sehr, sehr viel Geld. Was mich als Steuerzahler verwirrt, ist die Selbstverständlichkeit der Politiker, an diesem Ereignis teilzunehmen. Werden diese Eintrittskarten eigentlich nach Parteizugehörigkeit kostenlos zugeteilt, oder sind es Geschenke von Sponsoren? Wenn ja, müssen diese dann auch von den Politikern als Geldwertenvorteil versteuert werden? Bei diesen Fragen habe ich die Kosten für die Ordnungshüter unerwähnt gelassen.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Seipp
Sehr geehrter Herr Seipp,
Ich kann Ihnen nur die Position einer Landtagsabgeordneten mitteilen: Abgeordnete erhalten nicht automatisch eine Festspielkarte! Früher hatten die Landtagsfraktionen ein Kontingent, über das Abgeordnete zu bezahlende Karten bestellen konnten. Dies besteht seit 2 Jahren nicht mehr. Das Haus Wagner und die Stadt Bayreuth werden sicher gezielte Einladungen aussprechen, um eine bestimmte Promi-Klientel zur Premiere zu Gast zu haben. Von daher sollten sie diese beiden Adressen einmal angehen. Ich bin im übrigen der Meinung, dass die Karten auch von den Promis bezahlt werden sollten, schließlich haben sie ja schon den Vorteil, dass sie nicht das aufwändige Bestellprocedere auf sich nehmen müssen, nachdem man ca. alle 8 Jahre mal eine Karte erhält. Dass Sponsoren Kartenkontingente erhalten, halte ich für legitim.
Viele Grüße
Gudrun Brendel-Fischer