Gregor Weiß
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Frage von Uwe Steffen P. •

Frage an Gregor Weiß von Uwe Steffen P. bezüglich Bildung und Erziehung

Wie haben Sie sich für Kreativität und innovative Projekte an unseren Schulen eingesetzt?
Wie stellen Sie sich wirksame Medienbildung vor?
Werden Sie sich wie für Gewaltprävention engagieren -> Mobbing, Bossing, Stuffing ?

Welche Veränderungen werden Sie in den Kontexten Schulaufsicht, „Testeritis“, Schulvisitation, …, Schulrecht, sogenannte überregionale Rechtsangelegenheiten
bis hin zu Zweigstellen der Schulämter und ggf. des LISUM politisch auf den Weg bringen?

Gregor Weiß
Antwort von
DIE LINKE

Wie haben Sie sich für Kreativität und innovative Projekte an unseren
Schulen eingesetzt?
Wie stellen Sie sich wirksame Medienbildung vor?
Werden Sie sich wie für Gewaltprävention engagieren -> Mobbing, Bossing,
Stuffing ?

Diese Thematik stand für mich immer im Raum, sowohl Kinder- und
Jugendtrainer im Sport (insbesondere im Bezug auf die letzte Frage), als
auch als Vorsitzender des Bildungsausschusses in Strausberg. Hier war es
aufgrund der Zuständigkeit des Schulamtes jedoch immer schwierig ohne Umweg
über den örtlichen Landtagsabgeordneten an belastbare Aussagen zu kommen.
Die LINKE setzt sich in Brandenburg für eine Modernisierung des Unterrichts
ein. Wir befürworten eine stärkere fächerübergreifende Zusammenarbeit und
problem- und handlungsorientierten Unterrichtsformen und Projektunterricht
und lehnen eine Fokussierung auf ständige Leistungsvergleiche und
Notengebung ab. Über die RAA (Regionale Arbeitsstellen für Bildung,
Integration und Demokratie) z.B. fördert das Land Brandenburg sehr aktiv
innovative Schulprojekte.

Mit der Umsetzung des „Digital-Pakts“ des Bundes hat sich Brandenburg unter
Rot-Rot große Ziele gesteckt. Es geht uns dabei nicht nur um die technische
Ausstattung und den Breitband-Anschluss in jeder Schule. Das ist zwar eine
unerlässliche Bedingung aber nicht die Lösung des Problems. Wichtiger ist
ein Umdenken im Bereich des Lernens, dass sich durch die Digitalisierung
stark verändert hat und weiter verändern wird. Faktenwissen ist in Sekunden
abrufbar, was aber zählt, ist der kompetenzorientierte Umgang mit den neuen
Medien. Für die Nutzung der neuen Möglichkeiten im Bereich der Medienbildung
werden wir spezielle Berater für die Digitalisierung und die Fortbildung der
Lehrkräfte qualifizieren. Wir müssen das Thema Digitalisierung in großen
Zusammenhängen denken.

Welche Veränderungen werden Sie in den Kontexten Schulaufsicht, „Testeritis“,
Schulvisitation, …, Schulrecht, sogenannte überregionale
Rechtsangelegenheiten
bis hin zu Zweigstellen der Schulämter und ggf. des LISUM politisch auf den
Weg bringen?

DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass die Selbstbestimmung der Schulen in
Brandenburg gestärkt wird und ist gegen eine zu starke Gängelung durch die
Schulämter. Gleichzeitig brauchen wir klare Rahmenbedingungen, die für alle
gleich sind und von den Schulämtern auch entsprechend umgesetzt werden. Dies
gilt auch für die häufig kritisierten Schulvisitationen, Wichtig sind uns
gute Beratungsangebote und Hilfe zur Selbsthilfe und keine Gängelung.

Die zentralen Rahmenbedingungen des Landes sollen für alle Schulen gelten
und auch umgesetzt werden. Gleichzeitig brauchen wir aber eine bessere
Abstimmung und Kommunikation mit den Schulämtern vor Ort. Deshalb
unterstützen wir die Einrichtung von Zweigstellen, wie z.B. aktuell in
Angermünde. Und auch die Fort- und Weiterbildung sollte aus unserer Sicht
dezentraler organisiert werden. Die langen Fahrtwege ins LISUM stellen eine
große Belastung für die Fortbildung von Lehrkräften dar.

Pädagogisches Unterrichtshandeln braucht Zeit und einen langen Atem, ein
ständiges Testen und Messen kann da eher negative Auswirkungen haben. Wir
setzen uns deshalb seit Jahren dafür ein, in den unteren Klassen auf
Notenzeugnisse zu verzichten. Viele Studien zeigen immer wieder, dass
dadurch die Benachteiligung sozial schwächerer Kinder wächst. Viele Studien
kritisieren zudem die zu geringe soziale Durchlässigkeit unseres
Schulsystems. Genau hier setzen wir den Hebel an.