Frage an Gotthard Greb von Harry E. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Greb,
sicher haben Sie die Diskussion über den Bau von Windkraftanlagen in unserer Region mitverfolgt.
Dazu habe ich folgende Fragen:
1. Welchen Mindestabstand zur Wohnbebauung halten Sie für angemessen?
2. Halten Sie es für richtig, dass die Rhön beim Bau von Windkraftanlagen trotz deutlich besserer Windhöffigkeit zu Lasten des Grabfelds verschont wird?
3. Würden Sie den Bau von 200 m hohen Windkraftanlagen in einer Entfernung von 800 m zu Ihrem Wohnhaus befürworten?
1. Welchen Mindestabstand zur Wohnbebauung halten Sie für angemessen?
DIE LINKE spricht sich für den regionalen Ausbau regenerativer Energien aus, zu denen selbstverständlich auch die Windkraft gehört. Wir vertreten aber auch die Auffassung, dass die Genehmigung von Windanlagen im Einvernehmen mit den betroffenen EinwohnerInnen und im Rahmen der bestehenden Gesetze und Regelungen erfolgen muss. Darüber hinaus achtet DIE LINKE den Eigenwert der Natur. Denn Pflanzen und Tiere sowie Biotope oder Landschaften sind auch dann schutzbedürftig, wenn sie keinen erkennbaren Nutzen für die Menschen haben.
2. Halten Sie es für richtig, dass die Rhön beim Bau von Windkraftanlagen trotz deutlich besserer Windhöffigkeit zu Lasten des Grabfelds verschont wird?
Ich halte es nicht für richtig dass eine Region gegen eine andere Region ausgespielt wird. Im Übrigen ist das UNESCO-Biosphärenreservat sehr vorsichtig zu betrachten, denn diese einmalige Naturfläche und dieser Titel ist sehr schnell dahin.
3. Würden Sie den Bau von 200 m hohen Windkraftanlagen in einer Entfernung von 800 m zu Ihrem Wohnhaus befürworten?
Ob der Bau von 200m hohen Windkraftanlagen in einer Entfernung von 800 m zu einer Wohnbebauung für die dortigen BewohnerInnen verträglich ist, ist wohl nur in der konkreten Situation abschließend zu beurteilen. Eine Abstandsregelung von 2000 Metern, wie sie derzeit von CSU-Chef Seehofer vorgeschlagen, könnte allerdings dazu führen, dass künftig Windkraftanlagen hauptsächlich in großen geschlossenen Waldgebieten gebaut werden müssten. Das wiederum führt zu Konflikten mit dem Waldnaturschutz. Wie oben schon erwähnt halte ich nicht viel davon im UNESCO - Biosphärenreservat Windkraft anzusiedeln, denn dieser Titel ist sehr schnell wieder futsch. Ich würde allerdings auch kein Atomentlager im UNESCO - Biosphärenreservat, wie ev. schon geplant, akzeptieren.
Mit freundlichen Grüßen
Gotthard Greb