Frage an Gottfried Obermair von Simone H. bezüglich Umwelt
Lieber Herr Obermair,
der Bundestag hat den vollständigen Atomausstieg bis spätestens 2022 beschlossen. Derzeit ist Deutschland aber weiterhin eine der führenden Atomstrom-Nationen weltweit und gehört zu den größten Produzenten von Atomstrom in der EU. Halten Sie bzw. die Freien Wähler den geplanten Ausstieg bis 2022 für realistisch? Welche Maßnahmen kann das Bundesland Bayern Ihrer Meinung nach dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen?
Ich halte an dem geplanten Atomausstieg fest und als Fachreferent für Energie bei der Landtagsfraktion der Freien Wähler und durch meine Mitarbeit in der „Bayerischen Energiekommission“ bin ich überzeugt, dass wir die weiteren Atomkraftwerke abschalten können, ohne jedoch neue fossile Kraftwerke zu genehmigen oder die Leistung bestehender fossiler Kraftwerke hochfahren zu müssen.
Für das Land Bayern müssen wir für die politischen Rahmenbedingungen sorgen, damit für den weiteren Ausbau der zwingend erforderlichen Erneuerbaren Energien Planungssicherheit besteht. „10H-Regelungen“ (Abstand Windrad zur Wohnbebauung = Höhe Windrad x 10), wie sie kürzlich der Bayerische Ministerpräsident in den Medien verkündet hat, wirken der Energiewende entgegen, verunsichern geplante Vorhaben und müssten durch Alternativen, wie den verstärkten Ausbau von anderen Energieerzeugungen wie Biogas, Wasserkraft oder Photovoltaik, ersetzt werden.
Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen
Gottfried Obermair