Frage an Gitta Schüßler von Gudrun S. bezüglich Frauen
Werte Frau Schüßler,
Sie treten als als eine der wenigen Frauen für die NPD an, in deren Wahlprogramm steht, dass ein legale Abtreibung nur bei Schwangerschaft nach Vergewaltigung, einer gesundheitlichen Gefährdung der Mutter oder einer nachweislich schweren Behinderung des Kindes möglich sein soll. Sehen sie dies als Frau nicht selbst als Rückschritt gegenüber dem schon in der DDR Erreichten und auch heute gültigen Gesetzen an?
Ausserdem fordert die NPD die Einführung eines sozialen Pflichtjahres auch für Frauen, was unter diesen Namen schon im Dritten Reich bestand. Glauben Sie nicht, dass wir Frauen nicht so schon vielen Belastungen ausgesetzt sind und ausreichend für die Gesellschaft tun?
Ich lebe seit einigen Jahren in einer glücklichen Partnerschaft mit einem Mann aus Angola, der in den 80er Jahren in die DDR kam, hier voll integriert und mittlerweile ein "besserer Deutscher" als viele andere ist, ausserdem ein wundervoller Vater für meinen Sohn aus erster Ehe und unsere gemeinsame Tochter. Können Sie mir erklären, welche Zukunft er und unsere Familie hätte, wenn ihr 5 Punkte-Plan zur Rückführung von Ausländern in Kraft treten würde. Ist in Ihren Augen unsere fünfjährige Tochter mit etwas dunklerem Teint eine Deutsche oder ein "ausländisches Kind"? In welches "Heimatland" sollte sie dann "reintegriert" werden wenn nicht in Deutschland? Mit welchem Recht soll mein Partner bei der Wohnraumsuche benachteiligt werden, kein Eigentum an Grund und Boden in Deutschland erwerben dürfen, um uns irgendwann vielleicht einmal ein Haus bauen zu können, und wieso soll ihm kein Kindergeld für unsere Tochter zustehen? Nun kommt unsere Tochter demnächst in die Schule, aber hätte ihr oder einen weiteren Kind der garantierte Kindergartenplatz für deutsche Kinder auch zugestanden?
Wo liegt der Unterschied zu einem deutschen Mann? Würde es einen Unterschied machen, wenn er beispielsweise aus Frankreich oder Russland käme?
Mit freundlichen Grüssen
Gudrun Schölzel
Sehr geehrte Frau Schölzel,
ich bedanke mich für Ihre Fragen.
Zur Abtreibung: Da ich selber in der DDR aufgewachsen bin, wo es trotz legaler Abtreibung eine wesentlich höhere Geburtenrate gab als jetzt, sehe ich diesen Punkt in unserem Parteiprogramm wie Sie mit ziemlich gemischten Gefühlen. Ich bin der Meinung, Abtreibung –aus welchen Gründen auch immer – sollte nicht kriminalisiert werden. Wie Sie richtig erkannt haben, ist der Männeranteil in unserer Partei noch ziemlich dominierend, ich habe aber gute Hoffnungen, daß sich das ändert – und damit auch dieser Programmpunkt geändert werden kann. National denken ist schließlich nicht nur Männersache! Keine Frau sollte gegen ihren Willen gezwungen werden, ein Kind auszutragen. Unsere Aufgabe ist nicht, Abtreibungen zu verbieten, sondern vielmehr die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß jede Frau Kinder haben möchte. Damit meine ich nicht allein die materiellen Voraussetzungen, sondern auch die persönlichen Wertevorstellungen und die gesellschaftliche Akzeptanz.
Zum sozialen Pflichtjahr: Auch Männer sind in unserer Gesellschaft zahlreichen Belastungen ausgesetzt, und nur weil es – historisch gesehen – so ein Pflichtjahr schon einmal gab, muß es nicht unbedingt schlecht sein.
Zu Ihrem dritten Fragekomplex: Die Ausländerrückführung bezieht sich ja nicht auf binationale Ehen, sondern auf die sog. Parallelgesellschaften, die sich hier gebildet haben (größtenteils Moslems). Diese Menschen wollen sich weder integrieren noch ihre kulturelle Identität aufgeben. Es gibt derzeit bereits über dreitausend Moscheen in Deutschland, weil diese „Neubürger“ nicht bereit sind, ihre Religion, ihre Sprache oder ihre Kultur aufzugeben. Wir können dies auch nicht von ihnen erwarten, aber Deutschland gehört immer noch den Deutschen, und nicht den Armen aus aller Welt, die sich hier in die soziale Hängematte legen wollen.
Persönlich würde mich noch interessieren, was Ihren Angolaner zu einem „besseren Deutschen“ macht, vielleicht könnten Sie mir diese Frage beantworten?
Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit, mit der Sie unser Programm gelesen haben und wünsche Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Gitta Schüßler