Liebe Frau Sengl, was können Sie im LT unternehmen, damit die Landwirte im Nachbarlandkreis Ro (Inntal) nicht ihre Flächen verlieren wegen des Baus vom Brenner-Nordzulauf?
Die Bahn rechnet alleine mit 70 ha Fläche für die Baustelleneinrichtung im Landkreis, 100 ha gehen dauerhaft verloren durch den Nordzulauf (trotz Tunnellösung) und bis zu 150 ha Ausgleichsfläche werden benötigt. Derweil würde die Bestandsstrecke nach Neubaustandard ertüchtigt schneller zur Verfügung stehen, für Jahrzehnte ausreichen (lt. Zahlen der Bahn) und nur ein Zehntel kosten. Bei der Grünen-Fraktion im Land und im Bund scheint das noch nicht angekommen zu sein.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Frage. Unser Ziel ist, deutlich mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen. Das ist besser für die Umwelt, für die Langlebigkeit der Straßen und für die Anwohner. Dafür braucht es den neuen Brenner Basistunnel, dessen Bau in Österreich und Italien schon weit fortgeschritten ist und dank dem das europäische Zugnetz viel mehr Kapazitäten aufweisen wird. Bei uns in Oberbayern entsteht der zwingend notwendige Nordzulauf für diese wichtige Verkehrsroute – aber, da haben Sie Recht, dies sollte unbedingt mit so wenig Flächeninanspruchnahme wie möglich vonstatten gehen. Ich werde bei der nächsten Sitzung des Regionalen Projektbeirats teilnehmen und klar Stellung beziehen, dass sich der Flächenverbrauch von landwirtschaftlichen Flächen erheblich reduzieren muss, insbesondere muss bei der ausufernden Inanspruchnahme für die Baustelleneinrichtung und für die Ausgleichsflächen reduziert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Gisela Sengl, MdL