Frage an Gero Storjohann von Rolf K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Storjohann,
Sie gelten als ein engagierter Befürworter einer festen Fehmarnbeltquerung. Können Sie uns Insulanern mal erklären, warum sich unsere Bundesrepublik an einem Projekt beteiligen soll, dessen gesamtwirtschaftliche Rentabilität nicht gegeben ist? Laut Gutachten der Professoren Breitzmann und Lüsch von der Uni Rostock werden die volkswirtschaftlichen Kosten des Projektes dessen Nutzen um mehr als 50% übersteigen. Dabei sind bei den volkswirtschaftlichen Nutzwirkungen des Vorhabens die sekundären bzw. induzierten Nutzeffekte des Vorhabens bereits mit einem großzügigen Zuschlag zu den direkten Nutzwirkungen berücksichtigt worden. Dieses aus dem Jahre 2007 stammende Gutachten ist bis heute nicht widerlegt worden. Die gesamtwirtschaftliche Rentabilität des ganzen Vorhabens fällt übrigens noch verheerender aus, wenn man die Ergebnisse von Breitzmann und Lüsch im Zusammenhang mit den Ergebnissen aus dem Gutachten Vieregg&Rössler (2008) bewertet, die vor allem die unrealistisch niedrigen Kostenschätzungen für das Projekt und die zu hohen Verkehrsprognosen angreifen (Transrapid-Projekte Hamburg-Berlin und München lassen grüßen). Die volkswirtschaftliche (Un-)Rentabilität bedeutet für die Dänen und auch für uns Deutsche, dass das Projekt nicht zur Wohlstandsmehrung der Allgemeinheit beitragen, sondern zu erheblichen Wohlstandsverlusten führen wird. Dabei sind die negativen Umweltauswirkungen noch nicht mal berücksichtigt.

Sind Sie angesichts dieser deprimierenden Erkenntnisse immer noch bereit, sich für die Ralisierung des Vorhabens einzusetzen? Falls ja, würden uns Ihre Argumente interessieren, mit denen Sie den volkswirtschaftlichen und verkehrspolitischen Sinn des Vorhabens rechtfertigen wollen.

Wir Insulaner würden uns übrigens freuen, wenn Sie demnächst mal auf Fehmarn Flagge zeigen würden.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf König

Marienleuchte, Fehmarn