Warum Elektromobilität statt H-Mobilität gekoppelt mit besserer H-Infrastruktur und Förderung der Gewinnung von grünem Wasserstoff?
Sehr geehrter Herr Wenz,
mir liegt die Energiewende sehr am Herzen. Ich bin mir aber unsicher, ob ich Ihrer Partei hier mehr zutrauen soll, als den anderen großen Parteien. Ministerpräsident Kretschmann kooperiert mit Mercedes ja mehr als mit Solarzellenherstellern. Ich habe also folgende Frage:
Warum setzen so viele auf Elektromobilität mit Batteriesystemen? Die Systeme sind höchst unwirtschaftlich; Batterien sind kaum recyclebar und die ökologischen Kosten sind extrem hoch für die Ressourcengewinnung. Außerdem fehlen Ressourcen, um so viele Batterien herzustellen. Bitte erzählen Sie mir nichts von Forschung nach neuen Batterien. Ich bin Materialwissenschaftler und mir bewusst, wie lange solch eine Forschung dauert und wie unwahrscheinlich ein Durchbruch in den nächsten 20 Jahren ist. Die Wasserstofftechnologie ist marktreif; allein der grüne Wasserstoff fehlt. Investitionskosten sind hoch. Die Technik ist aber bereits erfunden. Fehlt die Bereitschaft, weil es teuer/unpopulär ist?
Elektromobilität ist technisch einfacher und hat einen deutlich höheren Wirkungsgrad als Wasserstoffantrieb. Besonders müßte die Bahn zu 100% auf Elektromobilität umgestellt werden! Dort macht Wasserstoff gar keinen Sinn.
Schon bei der Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse gehen mindestens 30% der eingesetzten Energie verloren. Im Antriebssystem wird Wasserstoff in einer Brennstoffzelle wieder in elektrische Energie zurück überführt, wobei nochmals etwa 40% verloren gehen. Die Verluste beim Be- und Entladen einer Lithium-Ionenbatterie sind hingegen nur unter 10%. Wasserstoff hat eine sehr geringe Dichte und muss daher bei hohem Druck (600-800 atü) im Auto transportiert werden, was ein Sicherheitsrisiko darstellt. Die Wasserstofftechnologie ist daher besser für stationäre Anlagen insbesondere in der Industrie anwendbar.