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Gerhard Schäffner
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Frage von Andreas S. •

Frage an Gerhard Schäffner von Andreas S. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Dr. Schäffner,

am vergangenen Wochenende war ich bei der "Demo für alle" in Stuttgart. Dort wurden sogenannte "Wahlprüfsteine" vorgestellt.

Daher meine Frage: Wie stehen Sie persönlich und wie steht Alfa zu diesen Wahlprüfsteinen?

Hier die Wahlprüfsteine:
1.Die Ehe ist ein Bund zwischen Mann und Frau, um eine Familie zu gründen.
2.Jedes Kind hat ein Recht auf Mutter und Vater. Das ist auch bei Adoptionen zu beachten. 3.Leihmutterschaft muss verboten bleiben.
4.Erziehung ist in allererster Linie Elternsache.
5.Gender Mainstreaming dient nicht der Gleichstellung, sondern leistet einer Verwirrung der Geschlechtsidentität Vorschub.
6.Sexualpädagogik der Vielfalt raus aus Schule und Kindergarten.
7.Maßnahmen des Aktionsplans, die die Glaubens-, Meinungs- und Gewissensfreiheit einschränken sind abzulehnen.
8.Schule darf nicht indoktrinieren. Kontroverses muss auch kontrovers dargestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen,

A. S..

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Antwort von
LKR

Sehr geehrter Herr S.,

erlauben Sie mir bitte, dass ich Ihren Fragenkatalog in einem zusammenhängenden Text beantworte:

Es ist das Natürlichste auf der Welt, dass jede Generation Kinder großziehen muss und dass die Kinder für ihre Elterngeneration sorgen. Eine Gesellschaft kann auf Dauer nicht auskömmlich und friedlich leben, wenn viel zu viele oder viel zu wenige Kinder geboren werden. Eine auf Stabilität gerichtete Familienpolitik ist daher ebenso legitim wie erforderlich. Die Leistung von Eltern angemessen anzuerkennen ist keine Diskriminierung anderer Lebensmodelle und anderer sexueller Orientierungen,sondern ethisch wie ökonomisch dringend geboten. Viele Leitbilder , Rollenerwartungen und Lebensziele blenden die gesellschaftliche Notwendigkeit von Nachwuchs einfach aus. Wir halten dies für das größte gesellschaftliche Versagen – auch in den meisten anderen europäischen Ländern. Da die ideologischen, rechtlichen und ökonomischen Bedingungen für dieses kollektive Versagen politisch geschaffen wurden, können sie auch politisch zum Positiven verändert werden. Diese Veränderung ist umso dringlicher, da sie einige Zeit benötigen wird. Wenn Mann und Frau sich gegenseitig versprechen, lebenslang,in guten und in schlechten Zeiten für einander einzustehen,nennen wir dies Ehe. Wenn sich zwei Männer oder zwei Frauen das gleiche Versprechen geben, soll der Staat dies gleich behandeln, es gibt keinen legitimen Grund, sie zu diskriminieren. Für uns ist entscheidend, dass der Staat eine Verbindung privilegiert, aus der Kinder hervorgehen können–und noch stärker fördert, wenn es sich um eine Ehe handelt mit dem damit verbundenen gegenseitigen Einstandsversprechen. Es ist Aufgabe der Eltern, ihre Kinder bei der Entfaltung ihrer Begabungen zu unterstützen, und es ist Aufgabe der Bildungsinstitutionen, dafür differenzierte Angebote bereitzustellen. Sexualerziehung als intimes Feld ist mit Fingerspitzengefühl in der Schule altersgerecht zu vermitteln. Eine Überbetonung des Themas wie im derzeitigen grün-roten Bildungsplan lehnt ALFA ab. Nach der körperlichen Unversehrtheit und dem Kindeswohl ist das Grundrecht auf freie Rede zu beachten. Ohne dieses Recht wird sich auf Dauer jede Gesellschaft an ihre Fehler und Schwächen gewöhnen und die Fähigkeit verlieren, sich zu modernisieren und zu reformieren. Dieses Recht ist heute vielfach bedroht durch administrative Sprachregelungen im Dienste der sogenannten politischen Korrektheit (engl. political correctness). Niemand sollte sich dadurch einschüchtern lassen. Das Recht auf freie Meinungsäußerung kann man nur in der vom Volk gesprochenen Umgangssprache wahrnehmen. Wir fordern daher eine Abkehr von der um sich greifenden staatlichen reglementierten"gender-gerechten" oder "kultursensiblen" Kunstsprache. „Gender-Mainstreaming“ ist ein Unfug, der sich zu einer Irrlehre auswächst.

Mit frdl. Gruß, Dr. Gerhard Schäffner