Frage an Gerhard Drexler von Anton V. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Drexler,
Sie haben sich ja bisher als ziemlich einziger Kandadat nicht so recht begeistert über den eingeschlagenen Weg zur weiteren Entwicklung des Nationalpark Bayerischer Wald gezeigt. Handelt es sich hier um Populismus, oder sehen Sie die Möglichkeit, im Falle Ihrer Wahl und dem Einzug der FDP in den Landtag hier gegenzusteuern. Wie sehen Sie die Auswirkung auf den Tourismus, positiv oder negativ? Haben Sie Verständnis für die emotionalen Sorgen von vielen Einheimischen?
Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße.
Voitl Toni
Die Idee eines Nationalparks im bayerisch-böhmischen Grenzgebirge gab es schon vor den Jahren des Zweiten Weltkriegs.
Anfang 1966 aber tauchte dann der Plan zur Schaffung eines 50 km² großen Nationalparks im "Hinteren" Bayerischen Wald auf, dem verschiedenartige Gedanken und Vorstellungen zugrunde lagen. Von einer Seite wurde er als großräumiges Vollnaturschutzgebiet, von anderen als Großwild-Reservat, von dritter Seite vor allem als touristische Attraktion befürwortet. Wie weit sich Raum und Landschaft dafür eignen, wurde nicht untersucht. Daher waren die naturgegebenen Voraussetzungen für die Verwirklichung aller dieser Motive zu prüfen, und zwar unter dem Gesichtspunkt einer allen Ansprüchen an die Landschaft gerecht werdenden, umfassenden Landespflege.
Der „Deutsche Rat für Landschaftspflege“ beauftragte deshalb den Direktor des Instituts für Landschaftspflege an der Technischen Hochschule München in Weihenstephan Herrn Prof. Dr. Haber, ein Gutachten über die Möglichkeiten und Grenzen der Entwicklung eines National- oder Naturparkes im "Hinteren" Bayerischen Wald zu erarbeiten. Das Gutachten (sogen. Haber-Gutachten) wurde am 8. Februar 1968 dem Bayerischen Ministerpräsidenten, dem Präsidenten des Bayerischen Landtages, Präsidenten des Bayerischen Senats und dem Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vorgelegt.
Schon im Anschreiben wird festgestellt, dass die Voraussetzungen für einen deutschen Nationalpark im Bayerischen Wald n i c h t gegeben sind. Der Rat vertrat die Auffassung, dass sich auch im internationalen Bereich die Tendenz abzeichnet, zu „Nationalparken“ künftig nur solche Gebiete zu erklären, die wirklich noch als natürliche Landschaften gelten können und sich durch ihre besondere Ursprünglichkeit und ihr vielfältiges Naturpotential für einen umfassenden Schutz eignen und weitgehend sich selbst überlassen bleiben können.
Dazu im Gutachten wörtlich:
„Der Wald im völlig unberührten und ungepflegten Zustand ist für Tourismus und Erholung ungeeignet!“
Das Gutachten umfasst 42 Seiten, die im Ergebnis eine klare Absage bezüglich der Eignung des Bayerischer Waldes als Nationalpark zum Ausdruck bringen.
Wer heute die Wälder im Altgebiet des Nationalparks betrachtet, kann dem nur zustimmen. Die ehemals urigen Waldbestände zwischen Lusen und Rachel sind nicht mehr.
Es gibt keine Zweifel mehr: Unsere ehemals einmaligen Wälder einschließlich des Tourismus‘ wurden „an die Wand gefahren“. Die einheimischen Menschen wissen dies schon längst; die CSU,SPD und Grünen Politiker im Bayerischen Landtag eigentlich auch. Es stellt sich nun die Frage, warum in der Vergangenheit kaum ein Abgeordneter im Bayerischen Landtag sich darum kümmerte.
FAZIT:
Es wird Zeit, dass sich vernünftige und gestandene Bayerwäldler auf den Weg nach München machen, um zu retten was zu retten ist.
FDP Niederbayern hat aktuell eine Resolution gegen „staatlich verordnetes Waldsterben“ verabschiedet Zwiesel. Gegen das „staatlich verordnete Waldsterben im Nationalpark Bayerischer Wald“ haben die niederbayerischen Liberalen eine Resolution verabschiedet. „Der außer Kontrolle geratene Borkenkäfer muss bekämpft werden“, forderte der stv. FDP-Landesvorsitzende und niederbayerische Bezirksvorsitzende Dr. Andreas Fischer am Samstag in Zwiesel (Lkr. Regen). Beistand bekommen die Bayerwald-Liberalen durch den FDP-Bundestagsabgeordneten Horst Friedrich, der am kommenden Donnerstag den Nationalpark besuchen und die Borkenkäfer-Schäden von der Luft aus besichtigen wird.
PNP Niederbayern
Mehr dazu bei der überparteilichen Plattform: www.bayerwald-schutzverein.de
Herzliche Grüße aus Freyung
Gerhard Drexler