Frage an Gabriele Lösekrug-Möller von Hans B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Lösekrug-Möller,
wie stehen Sie zum Vorschlag der Grünen und Linken, den privaten Waffenbesitz ganz abzuschaffen, bzw. die Zahl der Waffen für Sportschützen und Jäger zu begrenzen?
Sehr geehrter Herr Brautlecht,
Ich danke für Ihr Mail.
Anlässlich der Diskussion über den Amoklauf sind einfache Antworten und schnelle Lösungen nicht das Gebot der Stunde.
Wir wissen in letzter Konsequenz bis heute nicht, was den Amoklauf in Winnenden ausgelöst hat. Deshalb war ich sehr erleichtert, wie besonnen und wohlüberlegt die Politik reagiert hat. Ich möchte mich auch daran halten. Ein offenen Nachdenken und Sprechen ist vorschnellen Forderungen nach Verschärfungen des Waffenrechts gewichen. Das ist gut.
Ich denke, das wir ein ausreichend geregeltes Waffenrecht haben. Trotzdem lohnt es sich, sich mit verschiedenen Vorschlägen, so auch den von Ihnen angesprochenen Anträgen, zu beschäftigen. Ich denke, eine Begrenzung der Waffen pro Person ist vielleicht überlegenswert. Vor allem eine wirklich getrennte Lagerung von Waffen und Munition. Auch kann ich nicht erkennen, warum Sportschützen ihre Waffen zu Hause lagern müssen. Wir werden nach der Osterpause dazu in einen fruchtbaren Dialog im Parlament einsteigen und ich bin überzeugt, einen Wissenszuwachs erzielen.
Mir ist aber klar, dass auch mit oben erwähnten Überlegungen solche Ereignisse nicht gänzlich zu verhindern sind. Deshalb steht für mich im Vordergrund, die Hintergründe der Tat zu verstehen, Probleme und Bedürfnisse von Jugendlichen zu kennen und der Bildung und einer respektvollen Gesprächskultur den Vorrang einzuräumen.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Lösekrug-Möller
Mitglied des Deutschen Bundestages