Frage an Gabriele Lösekrug-Möller von Dagmar R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Lösekrug-Möller,
immer wieder erstaunt mich, dass auch nach fast 20 Jahren Deutscher Einheit immer noch von Ost und West gesproch wird, dass die Löhne im Osten niedriger sind als im Westen, die Renten im Osten höher sind als im Westen.
Im Westen wird nach 20 Jahren "DeutscherEinheit" immer noch der Solidaritätsbeitrag gezahlt.
Meine Frage: Wie lange sollen wir nur ein vereintes Deutschland auf dem Papier bleiben?
Wann sorgen die Politiker endlich für eine Gleichbehandlung der Bürger im Osten und Westen.
Mit freundlichen Grüßen
D. Reusch
Sehr geehrte Frau Reusch,
Vielen Dank für Ihre Anfrage.
In den Tagen um den 9. November antworte ich Ihnen besonders gern auf Ihre Fragen.
Ich kann Ihre Darstellung, dass die Einheit bisher kaum vollzogen ist, nur bedingt nachvollziehen.
Auch ich hatte gehofft, dass wir gemeinsam schneller zu einer Republik werden.
Aber: viele Herausforderungen haben wir schon gemeistert, manches braucht länger.
Gerade ist der aktuelle Bericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit 2008 erschienen. Diesen sende ich Ihnen heute gerne zu. Hier werden Sie viele Beispiele finden, die Sie optimistisch stimmen werden.
Zum Abschluss möchte ich Sie unbedingt drauf hinweisen, dass der Solidaritätszuschlag seit dem ersten Tag in West wie Ost gezahlt wird. Alle beteiligen sich an der Finanzierung der Einheitskosten im Äquivalent ihrer finanziellen Möglichkeiten. Es gibt in der Bundesrepublik keine Abgaben oder Steuern, die nur im Westen gezahlt werden.
Für meine vor 1990 verstorbenen Eltern wäre ein friedlich vereintes Deutschland ein kühner Traum gewesen.
Für meine Söhne ist es nun selbstverständlich. Lassen Sie uns gemeinsam am weiteren Zusammenwachsen arbeiten.
Ich grüße Sie
Gabriele Lösekrug-Möller