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Frage von Nicole G. •

Frage an Gabriele Andretta von Nicole G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Rente - Österreicher machen es vor - Pflichtversicherung für alle

Sehr geehrte Frau Andretta,,

"In Österreich, mit einer sehr ähnlichen Staatsstruktur wie Deutschland, wurde die Einführung einer einheitlichen Erwerbstätigen-Versicherung längst realisiert. Die Regelungen der Pensionsharmonisierung (S.14) gelten für Arbeitnehmer, Gewerbetreibende/Selbstständige, Landwirte, Beamte und Politiker in Bund, Länder und Gemeinden und sind gültig seit 1.1.2005.
In Österreich werden alle Pensionen (Renten), wie auch grundsätzlich Gehälter und Löhne, 14mal pro Jahr geleistet.
Bemerkenswert ist die Begründung für die Umstellung auf eine einheitliche Erwerbstätigen-Versicherung einschliesslich Politiker: "... dass diese Harmonisierung Grundvoraussetzung für die Akzeptanz notwendiger Reformen zur langfristigen Absicherung der Alterssicherungssysteme darstellt."

http://www.rentenreform-alternative.de/oe-apg.htm

Wie sehen Sie die Umsetzung des Themas?

Mit freundlichen Grüßen,
N.Grothey

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Grothey,

vielen Dank für Ihre Mail. Für die Einführung einer Erwerbstätigen-Versicherung sprechen nicht nur die Erfahrungen in Österreich. Eine aktuelle Langfristprojektion von Prof. Martin Werding von der Ruhr-Universität Bochum für das Fernsehmagazin MONITOR kam zu dem Ergebnis, dass die Einbeziehung von Selbständigen und Beamten in die GRV nicht nur das Rentenniveau erhöhen sondern gleichzeitig auch der Anstieg der Beiträge über einen langen Zeitraum gebremst werden könnte. Selbstverständlich müssten auch politische Mandatsträger in die GRV einzahlen. Angesichts der vorgelegten Zahlen halte ich eine Neuausrichtung der Rentenpolitik in Richtung einer Erwerbstätigen Versicherung - auch aus Gerechtigkeitsgründen - für geboten. Auf der politischen Agenda der Regierungskoalition in Berlin steht keine Neuausrichtung der GRV im Sinne einer Erwerbstätigen-Versicherung, eine Diskussion darüber halte ich trotzdem für notwendig.

Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Andretta