Frage an Gabriel Kunze von Rainer W.
Thema KULTUR
Wie ist Ihre persönliche Meinung - unabhängig von der Zuständigkeit des Landtages:
Zum Erhalt und einer (Teil-)Sanierung des Ortszentrums Dottendorf (Treffpunkt / Kulturzentrum)
Zum Erhalt der Stadtteilbibliothek Dottendorf (Schwerpunkt Kinder/Jugendliche, mit Budget für Neubeschaffungen)
Thema: SCHULEN / BILDUNG
Wie stehen Sie:
Zum Erhalt von Förderschulen mit besonderen Förderschwerpunkten
(z.B. Schulen für "Geistige Entwicklung").
Zum Rechtsanspruch auf Schulbesuch unabhängig vom Schweregrad einer Behinderung (z.B. bei Pflegebedürftigkeit, Mehrfachbehinderungen).
Thema: VERKEHR / INFRASTRUKTUR
Wie stehen Sie zu:
Bau einer Seilbahn zur Uniklinik (mit Haltestelle Dottendorf/Hindenburgplatz)?
Einer Umbenennung des Hindenburgplatzes?
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Fragen, die ich Ihnen gern beantworte.
Kultur:
Für mich steht der Stadtteil im Vordergrund. Hier spielt sich das Leben der Menschen ab. Sämtliche Vereine und "Dienstleistungen" gehören daher zu den Menschen in die Stadtteile, um sie lebendig zu gestalten und nicht zu reinen Wohnstätten werden zu lassen. So gehört für mich auch das Ortszentrum Dottendorf zu einem wichtigen Bestandteil des Quartiers, in dem kulturelle und sonstige Veranstaltungen stattfinden können. Örtliche Vereine und die Bürgerinnen und Bürger können die Räumlichkeiten nutzen. Für mich gehört das Ortszentrum zu Dottendorf und muss erhalten bleiben.
Ebenso verhält es sich mit der Stadtteilbibliothek. Wir haben uns als SPD immer dafür stark gemacht, die Stadtteilbibliotheken zu erhalten und ein möglichst breites Angebot für alle Generationen vor Ort anzubieten. Konkret haben wir uns 2014 aktiv für den Erhalt der Stadtteilbibliothek Dottendorf eingesetzt. Und das aus gutem Grund. Die Stadtteilbibliothek kooperiert mit Schulen und Kindertagesstätten und bietet den Kindern und Jugendlichen ein gutes Angebot. Das muss so bleiben, daher braucht es auch Neuanschaffungen.
Schule/Bildung:
Ich bin überzeugt davon, dass Inklusion gelingen kann. Ich persönlich finde aber, dass Inklusion in den letzten Zeit viel zu schnell versucht wurde. Ich würde einen Gang zurückschalten wollen. Da Ziel muss aber bleiben, dass jedes Kind die Möglichkeit hat, eine Regel-Schule besuchen zu können.
Damit Inklusion gelingen kann, müssen Schülerinnen und Schüler individueller gefördert werden. Es braucht hierfür vor allem mehr Personal an Schulen, auch mit verschiedenen Professionen (Lehrer, Sonderpädagogen, Sozialarbeiter usw.). Derzeit ist dieses Personal nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Es wird daher noch viel Zeit brauchen, die Regel-Schulen für eine gelingende Inklusion fit zu machen. Deshalb halte ich Förderschulen auch weiterhin für einen wichtigen Baustein der Schullandschaft. Zur Zeit ist für einige Schülerinnen und Schüler eine Förderschule bedarfsgerechter, sinnvoller und zielführender, insbesondere bei Mehrfachbehinderung und hohem Pflegebedarf.
Verkehr / Infrastruktur:
Ich denke wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, die Verkehrsbelastung in Bonn zu reduzieren. Daher bin ich grundsätzlich für kreative Vorschläge offen. Der Bau einer Seilbahn auf den Venusberg wird derzeit geprüft bzw wird das Ergebnis der Machbarkeitsstudie nächste Woche vorgestellt. Dieses Ergebnis möchte ich abwarten und auch mögliche Alternativen geprüft haben, bevor ich mir eine abschließende Meinung zum Projekt bilde.
Der Hindenburgplatz beschäftigt die Öffentlichkeit ja schon seit einigen Jahren. Ich bin für eine Umbenennung, weil zu einer internationalen Stadt wie Bonn Hindenburg als Namensgeber für Plätze oder Straßen nicht passt. Die Stadt Münster hat es vor ein paar Jahren vorgemacht.
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen beantworten konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gabriel Kunze