Frage an Fritz Güntzler von Luca B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Güntzler,
Als Vertreter des deutschen Volkes im Bundestag, bitte ich sie kurz ein Statement zu folgendem abzugeben.
Den Deutschen wird sehr oft eine Neigung zum Konsens oder auch zu Kompromissentscheidungen zugesagt bzw. auch die damit verbundene, nicht vorhandene "Streitfähigkeit".
Der Streitbegriff, als solcher wird in Deutschland oft als etwas negatives wahrgenommen, obwohl die Demokratie doch oft auf eine solche Fähigkeit des "Streitens" baut oder etwa nicht?
Nun zu der Frage:
Glauben sie, dass sich diese oft als solche wahrgenommene, fehlende "Streitfähigkeit" langfristig negativ auf unsere Demokratie in Deutschland auswirkt und eventuell auch mit der immer weiter sinkenden Wahlbeteiligung zusammenhängt?
Freue mich auf ihr Antwort.
L.B.
Sehr geehrte Frau Breywisch,
vielen Dank für Ihre Frage zur Streitkultur in Deutschland und Ihr damit verbundenes Interesse an meiner parlamentarischen Arbeit.
Im Deutschen Bundestag herrscht eine rege aber sachliche Streitkultur. Gerade bei der letzten Haushaltsdebatte gab es viele kontroverse vom Redner zugelassene Zwischenfragen, die zu sachlichen Diskussionen führten. Herr Prof. Dr. Lammert als aktueller Bundestagspräsident achtet mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Präsidium stets auf einen kollegialen Umgang der Abgeordneten untereinander während der Plenarsitzungen.
Besonders bei großen und bedeutsamen Themen wie der Flüchtlingspolitik gibt es viele verschiedene Ansichten und Lösungsansätze, die zwangsweise zu inhaltlichen Auseinandersetzungen führen. Unsere Demokratie lebt von dieser Streitkultur. Besonders bei polarisierenden Themen ist daher durchaus eine „Streitfähigkeit“ in der Bevölkerung, in den Parteien und in den Gesetzgebungsorganen zu beobachten.
Ich hoffe Ihnen mit meiner Antwort gedient zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Fritz Güntzler, MdB
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