Frage an Frithjof Schmidt von Sebastian R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Dr. Schmidt,
ich wuerde gerne nachvollziehen koennen, warum sich das Buendnis 90/ die Gruenen nicht fuer einen Abschaffung der europaeischen Agrarsubventionen einsetzen.
Es faellt mir schwer zu verstehen, aus welchem Grund, europaeische Bauern weiterhin finanziell unterstuezt werden obwohl ihre Gewinne, selbst mit europaeischen Subventionen nur sehr gering bis nicht existent sind (s. z.B. die staendige Diskussion ueber den Milchpreis in Deutschland).
Mir scheint es, als wolle man an einem ueberholtem Gedanken der europaeischen Selbstversorgung aus der fruehen Nachkriegszeit festhalten und vergesse dabei, das Ausmass an negativen Eigenschaften, die diese Subvention mit sich bringt.
Hier nur einige kurz angerissen
1. Der mit den Subventionen verbundene Kostenapparat. Nahe zu die Haelfte der finazielle Mittel der EU fliessen in die Agrarsubventionen. Mit diesem Geld liesse sich mit Sicherheit viel mehr erreichen.
2. Die Ueberproduktion von Grundnahrungsmitteln (Milchseen und Butterberge), welche letztlich kostenintensiv entsorgt werden muessen und dabei die einheimischen Maerkte in den Laendern des Suedens zerstoeren.
3. Der Auschluss nicht europaeischer Laender vom europaeischem Markt der Grundlebensmittel (z.B. die Laender des Suedens), da diese mit den subventionierten Preisen nicht konkurrieren koennen.
4. Die stetige Preiserhoehung der Grundnahrungsmittel innerhalb der EU
Daher meine Frage:
Warum moechte man einen Wirtschaftssektor, der ohnen kuenstliche Beatmung, via kostspieliger Subventionen, nicht ueberlebensfaehig scheint, umbedingt am Leben erhalten?
Mit freundlichem Gruss
Sebastian Reimer