Portrait von Freya-Maria Klinger
Freya-Maria Klinger
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Freya-Maria Klinger zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Josua H. •

Frage an Freya-Maria Klinger von Josua H.

Liebe Freya,

von mir nur eine kurze Frage: Warum soll ich gerade dich wählen?

Die anderen Kandidaten aus meinem Wahlkreis sagen mir aus verschiedensten Gründen nicht zu, teilweise aufgrund von seltsamen Ansichten, teilweise weil sie überhaupt keine Ansichten haben (außer der Forderung nach Bäumen auf dem Marktplatz). Andererseits bin ich der Meinung, man kann nicht die Linke wählen, so lange die alten SED-Kader noch dabei sind. Eine zweite DDR wäre nämlich nicht, was ich will.

Ich bin zurzeit Student an der TU Chemnitz und wichtig sind mir vor allem Themen wie Bürgerrechte (Informationsfreiheit, Datenschutz, Kontrolle der staatlichen Organe), freie Bildung, Umweltschutz (nachhaltiges Handeln). Eines ist mir jedoch besonders wichtig: vernunftgeleitetes statt lobbyorientiertes Handeln.

Was tust du, was tut die Linkspartei für meine Interessen?

Viele Grüße

Josua

Portrait von Freya-Maria Klinger
Antwort von
DIE LINKE

Hallo Joshua Hauser,

erst einmal vielen Dank für deine offene und persönliche Frage und entschuldige meine späte Antwort. Wenn ich so lese, welche Dinge dir am Herzen liegen, kann ich eigentlich nur pauschal sagen: volle Übereinstimmung, ich denke da bist du bei mir und bei der Partei Die.Linke richtig.

Deine Bedenken in Bezug auf die Geschichte kann ich verstehen, da viele vor allem junge Menschen mit solchen Berührungsängsten und Befürchtungen an mich heran treten. Aber die neue Linke ist die "jüngste Partei Deutschlands" und kein statisches Gebilde. Die Partei hat eine intensive 20 jährige Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit hinter sich und ist auf dem Weg eine progressive zukunftsfähige linke Partei zu werden. Sie soll ein emanzipatorisches Regulativ werden und sein, dass dieses parlamentarische System nicht nur in Anbetracht des Rechtsrucks in der gesamten Gesellschaft dringend braucht. Und genau für dieses Bild einer offenen solidarischen linken Organisation, die eng mit außerparlamentarischen Bewegungen zusammenarbeitet und Politik nicht nur für sondern mit den Menschen macht, möchte ich einstehen. Im übrigen hat die mediale Debatte um die Blockparteien in der DDR in den letzten Monate gezeigt, dass die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte, welche von der Linken immer wieder eingefordert wurde, von den anderen Parteien nur sehr eingeschränkt praktiziert wurde und wird.

Doch nun zu den konkreten Inhalten:

Bei Bedarf kann ich gerne weiteres Material per E-mail zur Verfügung stellen

Bürgerrechte

DIE LINKE macht sich für die Grund- und Freiheitsrechte aller Menschen stark. Das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung wollen wir mit allen politischen und rechtlichen Mitteln verteidigen. Online-Durchsuchung und extensive Maßnamen der Kommunikationsüberwachung lehnen wir entschieden ab. DIE LINKE verteidigt die Unverletzbarkeit des Wohnraums, den Schutz privater Daten, das Recht auf digitale Intimsphäre gegen Zugriffe wirtschaftlicher und staatlicher Institutionen. Jeder Mensch hat das Recht über Erhebung, Speicherung und Weitergabe seiner Daten selbst zu entscheiden.

Wir stehen für die Demokratisierung aller Lebensbereiche und den Ausbau demokratischer Kontrolle staatlicher Institutionen wie Polizei und Geheimdiensten.

Freie Bildung

Für dich als Studierenden ist Bildung ein Thema, welches in deinem Alltag ständig präsent ist. Freie Bildung heißt für DIE LINKE, die Möglichkeit zu haben ein Leben lang zu lernen. Bildung ist für uns keine Ware und ein barrierefreier Zugang zu Bildungsangeboten und kulturellem Austausch muss für alle Menschen egal welchen Alters gewährleistet werden, sei es in Kita, Schule, Hochschule oder der Erwachsenenbildung. Neben der Forderung nach Lernmittelfreiheit für Schülerinnen und Schüler stehen wir für ein Gebührenfreies Studium und die kostenfreie Nutzung von Hochschuleinrichtungen. Die Hochschule als kritischer Reflektionsraum der Gesellschaft soll für freie Wissenschaft und Lehre stehen, unabhängig von Markt und Staat.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist die Konzeption einer dauerhaft zukunftsfähigen Entwicklung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension menschlicher Existenz. Diese drei Seiten der Nachhaltigkeit beeinflussen sich gegenseitig und müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.

Diese Balance wird vor allem durch die herrschende kapitalistische Wirtschaftsordnung immer wieder aufs Neue zerstört. Das führt weltweit zu Kriegen, zu mehr Armut, zu zunehmender Umweltzerstörung, zu einem immer bedrohlicher werdenden Klimawandel, zu mehr Elend und sozialer Ungerechtigkeit. Leidtragende sind national wie international vor allem die armen, benachteiligten und ausgegrenzten Bevölkerungsschichten. Natur und Umweltzerstörung berauben künftige Generationen ihrer Lebensgrundlagen.

DIE LINKE streitet für die Einheit von sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit. Sie tritt für den Vorrang demokratischer Politik über die Wirtschaft und für einen ökologischen Wandel ein. Die nachhaltige Bewahrung und Wiederherstellung einer lebenswerten Umwelt ist eine zutiefst soziale Angelegenheit und zentrale Säule von Gerechtigkeit.

Wir wollen eine Energie- und Klimapolitik, die nicht zu neuen sozialen Schieflagen und Ausgrenzungsprozessen führt, sondern global das Recht aller Menschen auf gleiche Wohlstandsentwicklung respektiert.

Die wichtigsten Aufgaben einer nachhaltigen Politik heute sind für DIE LINKE:

* öffentliche beschäftigungsfördernde Zukunftsinvestitionsprogramme für Umwelt- und Klimaschutz und nachhaltige Technologien;

* die demokratische Kontrolle der Finanzmärkte und die Dezentralisierung privater wirtschaftlicher Macht;

* gerechte Steuerpolitik;

* ökologischen Umbau der Energieversorgung;

* nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen;

* soziale und ökologische Verkehrspolitik;

* umweltgerechte regionale Wirtschaftskreisläufe; den Ausbau der ökologischen Land- und Waldbewirtschaftung.

Freya-Maria Klinger