Frauke Heiligenstadt
Frauke Heiligenstadt
SPD
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Frage von Anna S. •

Frage an Frauke Heiligenstadt von Anna S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Frau Ministerin,

mit welchen konkreten Maßnahmen möchten Sie langfristig die Besetzung von Lehrerstellen und somit eine volle Unterrichtsabdeckung gewährleisten? Die Abordnung von Gymnasial-Lehrkräften an Grundschulen ist nur eine Verschiebung des Problems, wie kann künftig dem Mangel an qualifizierten Lehrkräften begegnet werden? Und wie gedenken Sie die Lehrkräfte beim Unterrichten von Kindern mit Förderbedarf zu unterstützen, bekommen die inkusionsspezifische Weiterbildung oder werden ihnen Förderschullehrer zur Seite gestellt, um den wachsenden Anforderungen durch viele Inklusionskinder gerecht zu werden?

Frauke Heiligenstadt
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau S.,

vielen Dank für Ihre Fragen.
Wir versuchen, so viel Lehrkräfte wie möglich einzustellen. Leider hatten wir in diesem Jahr nicht ausreichend Bewerberinnen und Bewerber. Insbesondere für das Grundschullehramt fehlten Bewerbungen. Das wird in Zukunft wieder etwas besser sein, da wir die Ausbildung für Grundschullehrkräfte verlängert hatten. Ich gehe davon aus, dass es uns gelingt, im kommenden Jahr ca. 3000 Lehrkräfte einzustellen. Dann können wir wieder 100% Unterrichtsversorgung erreichen. Unabhängig davon werden wir unseren Aktionsplan zur Lehrkräftegewinnung weiterführen. Dazu gehören Maßnahmen wie z.B. Quereinsteiger zu qualifizieren und einzustellen. Daneben müssen wir versuchen, noch mehr Studierende für das Lehramt an Grundschulen oder Haupt- und Realschulen zu gewinnen. Dazu gehört, dass wir die Lehrkräfte noch weiter von Verwaltungsaufgaben entlasten und durch zusätzliches Personal mit anderen Professionen, z.B. pädagogischen Mitarbeitern oder Sozialarbeitern unterstützen. Unser Ziel sind multiprofessionelle Teams in jeder inklusiven Schule. Neben der Entlastung gehört auch, die Frage der Unterrichtsverpflichtung für Lehrkräfte in den Blick zu nehmen. Dazu arbeitet zur Zeit eine Expertenkommission. Wir werden voraussichtlich im nächsten Frühjahr Ergebnisse dazu diskutieren können.
Zur Frage der inklusiven Beschulung kann ich ausführen, dass wir zur Zeit 650 zusätzliche pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen, die an den Schulen die Lehrkräfte entlasten können. Hinzu kommt, dass an ca. 1000 Schulen schon Sozialarbeiter eingestellt wurden. Nicht zuletzt haben wir die Studienplatzkapazitäten für Sonderpädagogik verdoppelt. Von 200 auf über 400 Plätze. Das ermöglicht deutlich mehr ausgebildete Förderschullehrkräfte. Des weiteren haben wir ein umfangreiches Qualifizierungsprogramm für Lehrkräfte im Schuldienst aufgelegt, an dem schon fast 30.000 Lehrkräfte teilgenommen haben. Und in der jetzt anlaufenden Lehrerausbildung an den Hochschulen haben wir bereits von Anfang an Elemente inklusiver Pädagogik und Umgang mit Heterogenität in die Ausbildung aller Lehrämter und aller Fächer implementiert.

Mit freundlichen Grüßen
Frauke Heiligenstadt

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