Frage an Franziska Spannagl von Claudia H. bezüglich Bildung und Erziehung
Wie stellen Sie sich die Schule der Zukunft vor?
Sehr geehrte Frau Hofmann,
ich bin für ein gegliedertes Schulsystem, damit alle Kinder gemäß ihrer unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten bestmöglich gefördert werden können – allerdings mit größtmöglicher Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Zweigen. Die bisherigen Härten des Übergangs nach der Grundschule sollten durch eine zweijährige differenzierte Orientierungsstufe im Anschluss an die Grundschule minimiert werden.
Grund- und Hauptschulen sollten möglichst wohnortnah sein – die Hauptschulen sollten wieder aufgewertet werden, z.B. schon dadurch, dass sich zusätzlich zu den Lehrkräften geschulte Fachkräfte um verhaltensauffällige Schüler kümmern. Für den erfolgreichen Übergang der Jugendlichen von der Hauptschule in eine berufliche Ausbildung sollte viel mehr Aufwand betrieben werden. Die Hauptschüler sollten durch Betriebspraktika unter Betreuung und Begleitung der Schule ab der 8.Jahrgangsstufe Einblick in ihre zukünftige Arbeitswelt bekommen; die regionale Wirtschaft und alle am Ort ansässigen Betriebe sollten verpflichtet werden, den Hauptschülern bei der Ausbildungsplatzsuche beizustehen.
Bei den weiterführenden Schulen sollte es die Wahlmöglichkeit zwischen Ganztags- und Halbtagsschulen geben, der Nachmittag steht dann für die Hausaufgaben und die Stoffvertiefung zur Verfügung – ob das in der Schule oder daheim geschieht können die Eltern in eigener Verantwortung entscheiden; dadurch steht für besondere Begabungen und Hobbys wieder mehr Zeit zur Verfügung.
Die Klassenstärke sollte in allen Schularten bei ca. 20 Schülern liegen, ab 25 Schülern sind die Klassen zu teilen.
Schulen privater Träger sollten die gleiche finanzielle Förderung wie staatliche Schulen erhalten, sobald sie staatlich anerkannt sind und hinsichtlich ihres Bildungsabschlusses den staatlichen Standards entsprechen.
Behinderte Kinder sollten wo immer möglich in die Regelschulen integriert werden, zu diesem Zweck sind u. U. zusätzliche Fachkräfte nötig.
Unser Landtagsprogramm finden Sie übrigens hier:
http://www.oedp-bayern.de/themen/programm.html
Ich möchte Sie außerdem zu unseren monatlichen Vorträgen in München einladen:
http://www.oedp-muenchen.de/index.php?section=calendar&cmd=event&id=9
Mit freundlichen Grüßen
F. Spannagl