Franziska Schmidt
MLPD
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Frage von Joachim S. •

Wie stehen Sie zur Legalisierung von Cannabis?

Antwort von
MLPD

Guten Tag Herr S.,

vielen Dank für die Frage. Das spricht ein Thema an, das viel diskutiert wird. Erst vor zwei Tagen hatte ich bei einem Einsatz vor der Schule eine Diskussion mit einem Schüler darüber.

Ich selbst, wie auch die MLPD und ihr Jugendverband REBELL sind gegen die Legalisierung von Cannabis. Ein häufiges Argument ist, dass legales Cannabis "sicherer" als illegales sei. Aber Cannabis ist eine Droge. Die Legalisierung unterschätzt ihre Gefährlichkeit. Es ist längst nachgewiesen, dass Cannabiskonsum zu Krankheiten und Veränderungen, v.a. im Gehirn bis hin zu schweren Psychosen führen kann. Darüber hinaus hat Kiffen einfach Auswirkung auf viele Jugendliche, wie sie ihr Leben führen. Einige werden abhängig oder verschulden sich. Es ist kein Zufall, dass sich hochrangige Mitglieder der CDU, der SPD, die Grünen oder Linken und allesamt ihre Jugendorganisationen für die Legalisierung aussprechen. Die FDP wirbt z.B. in ihrem Wahlprogramm für die Legalisierung. Und warum? Weil es jährlich 1 Mia. Euro einbringen soll! Um Profit geht es eben im Kapitalismus, egal ob auf illegalem oder legalem Weg.

Ein Punkt wird außerdem in der Legalisierungsdebatte völlig ausgeblendet: Ganze fortschrittliche Bewegungen, wie die Black Panther-Bewegung wurden in der Geschichte durch Drogen zerstört, die gezielt durch ihre Gegner verbreitet wurden. Dem braucht man sich nicht freiwillig hingeben.

Die Krisen im Kapitalismus sind kompliziert genug. Gerade denen, die seit Jahren in der Regierungsverantwortung sind, nützt es doch, wenn die Jugend dann auch noch legal Zugang zu Gras bekommt, um davor abzuschalten. Die allgemeine Rechtfertigung von Drogenkonsum ist, dass Freiheit sei, alles zu tun und lassen was man will, eben auch, sich zu bekiffen. Ich finde, das kapituliert vor dieser Ideologie im Kapitalismus. Ich finde, Freiheit ist, wie Friedrich Engels sagte, die Fähigkeit mit Sachkenntnis entscheiden zu können. Das bedeutet heute für mich, dass man lernt, die Zusammenhänge im Kapitalismus zu verstehen. Schlussendlich auch, sich für eine Perspektive, wie den Sozialismus zu organisieren.

Im Übrigen bin ich der Meinung dass der Großteil der Jugend keine Drogen will. MLPD und REBELL sind auch nicht für die Kriminalisierung der Jugend. Es geht auch nicht darum, Leute die Cannabis rauchen per abzuurteilen. Wir leisten Überzeugungsarbeit. Bei uns sind Drogen aber tabu. Das polarisiert, immer mehr zieht diese klare Kante aber auch an! Damit, Cannabis medizinisch einzusetzen, kenne ich mich persönlich nicht so gut aus. Ich denke, es kann sinnvoll sein, lehne es aber ab, wenn damit die allgemeine Legalisierung gerechtfertigt oder schön geredet werden soll.

Ich hoffe, das hat Ihnen/Dir weiter geholfen.

Viele Grüße!

Franziska Schmidt